DAS KOKI > GESCHICHTE DER KOKIS


EIN BLICK ZURÜCK IN DIE HISTORIE KOMMUNALER KINOS

Bereits seit den 1910er Jahren gab es in Deutschland so genannte Gemeindekinos, die sich, von Kommunen finanziert, durch das Zeigen „lehrreicher oder edel unterhaltender“ Programme auszeichneten. So richtig wollte sich die Idee, mit Filmen dem „sittlichen Verfall“ zu begegnen, beim zeitgenössischen Kinopublikum allerdings nicht durchsetzen und diese frühen Kommunalen Kinos verschwanden sang- und klanglos irgendwann in den 1930er Jahren wieder.

Ab Mitte der 1960er Jahre wurden vermehrt Stimmen laut, die Filmkunst nicht allein den Verwertungsinteressen des Kapitals überlassen wollten und kulturelle Teilhabe für alle forderten. In der Bundesrepublik eröffneten einige nicht-kommerzielle Kinos wie das Cinema 66 in Essen, das filmforum in Duisburg oder das Cinema Quadrat in Mannheim.

Den Begriff „Kommunales Kino“ prägte der Kulturpolitiker Hilmar Hoffmann erst später, als Ende 1971 in Frankfurt ein direkt der Kulturbehörde unterstelltes Kino seinen Spielbetrieb aufnahm. Prompt gab es eine Unterlassungsklage von Kinobetreibern, die aber vom Frankfurter Verwaltungsgericht zurückgewiesen wurde. Das Kommunale Kino wurde als „Träger von Kulturgut“ und somit als „förderungswürdige Kultureinrichtung“ anerkannt. Ein bahnbrechendes Urteil: heute gibt es bundesweit rund 140 Kommunale Kinos. So unterschiedlich sie sind – vom kleinen Filmclub mit ein, zwei Spielterminen pro Woche bis zum höchst professionell aufgestellten Filmmuseum, vom Koki als Teil von Kulturämtern oder Volkshochschulen bis zu Vereinen, gGmbHs oder Genossenschaften – eint sie neben der Freiheit, Filme nicht hinsichtlich ihrer kommerziellen Auswertungsmöglichkeiten auswählen zu müssen, eine Reihe von Prinzipien bezüglich der Programmgestaltung und Präsentation der Filme. „Andere Filme anders zeigen“ – dieses alte Motto aus den frühen 1970ern bringt es nach wie vor prägnant auf den Punkt.

 

KAMPF UM ZUSCHÜSSE

Die Geschichte des Kokis ist auch ein immerwährender Kampf um die Finanzierung der Kultureinrichtung

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