Eine Taube sitzt auf einem Zweig und denkt über das Leben nach
Die einzelnen Episoden reichen von kurzen, sketch-artigen Miniaturen bis zu aufwendig choreografierten Massenaufmärschen. Der typische Andersson-Stil aber ist ihnen allen gleich: Alle Sets, selbst Landschaften, sind in einem Studio nachgebaut, die Kamera ist starr, die Einstellungsgröße immer eine Totale mit großer Tiefenschärfe, und Andersson schneidet nie. Es sei denn, um zur nächsten Szene zu gelangen. “Direkter Sarkasmus scheint immer durch, aber darüber hinaus ist der Film ein komplexes Kunstwerk, in dem man sich verlieren kann wie in einem Labyrinth. Er ist bitterböse, aber ohne Demagogie. Er ist liebevoll, aber ohne falsche Zuckrigkeit. Man sitzt und staunt, und dann wünscht man sich, dass sich auch hierzulande ein paar Menschen finden, die bereit sind, sich den Geist von so einem Film durchlüften zu lassen, anstatt immer nur das zu gucken, was man eigentlich sowieso schon kennt.“ (Dietrich Brüggemann)
Im letzten Teil seiner Trilogie über das Menschsein schickt Roy Andersson den weinerlichen Jonathan und den herrischen Sam als erfolglose Handelsvertreter für Scherzartikel durch sein ureigenes Universum. Zu ihnen gesellen sich viele andere Gestalten: eine Tanzlehrerin, die hoffnungslos in einen ihrer Schüler verliebt ist, ein Ex-Kapitän, der sich als Friseur versucht, König Karl VII mit homoerotischen Tendenzen, eine Kellnerin, die sich mit Küssen bezahlen lässt ...
Credits
2014 | Schweden, Frankreich, Norwegen, Deutschland
EN DUVA SATT PÅ EN GREN OCH FUNDERADE PÅ TILLVARON | R+B: Roy Andersson | K: István Borbás & Gergely Pálos | D: Holger Andersson (Jonathan), Nils Westblom (Sam), Charlotta Larsson (hinkende Lotta), Viktor Gyllenberg (König Karl XII), Lotti Törnros (Flamencolehrerin)
Trailer