Die süße Gier

110 Minuten | FSK 12

Der Film ist ein Klassenkampfdrama, in dem weder an Klischees noch an Gemeinheiten gespart wird. Trotzdem sieht man mit Begeisterung zu. Warum? Weil er gleichzeitig ein eleganter Krimi mit überraschendem Ausgang ist, weil die Welt, in der diese Schlammschlacht spielt, das Hügelland der Region Brianza, ungeheuer schön ist. Weil aus der Weigerung des Regisseurs, für irgendeine der beteiligten Figuren Partei zu ergreifen, eine grimmige Komik entsteht. Und weil die beiden weiblichen Hauptdarstellerinnen einem trotz aller Widerwärtigkeiten eben doch ans Herz wachsen.

Die Story beginnt damit, dass ein Radfahrer von einem Unbekannten über den Haufen gefahren wird, und erzählt die Vorgeschichte und die Aufklärung dieses tödlichen Unfalls mit Fahrerflucht aus drei verschiedenen Perspektiven: aus der des Kleinstadt-Immobilienmaklers Dino, der Karikatur eines aufstrebenden Mittelständlers, aus der seiner Tochter Serena und dessen Freund Massimo und schließlich aus der von Massimos ausgesprochen neureichen Eltern, dem fiesen Giovanni und der schöngeistig verstrahlten Carla. Dino schleimt sich so lange an Giovanni ran, bis er sich in dessen Spekulanten-Fonds einkaufen darf, selbstredend mit fatalen Folgen. Die schöne Serena stößt den schnöseligen Massimo nach allen Regeln der Kunst ins Unglück einer unerwiderten Liebe. Carla widmet sich derweil der Restaurierung eines kaputten Theaters und einem eitlen Pseudokünstler.

Credits

2013 | Italien, Frankreich

IL CAPITALE UMANO | R+B: Paolo Virzì  nach dem Roman „Sündenfall“ von

Stephen Amidon | K: Jérôme Alméras & Simon Beaufils | D: Valeria

Bruni-Tedeschi (Carla), Fabrizio Bentivoglio (Dino), Valeria Golino

(Roberta), Matilde Gioli (Serena), Fabrizio Gifuni (Giovanni)

Trailer