Haus Tugendhat

117 Minuten | FSK 0

Mit seinem Dokumentarfilm HAUS TUGENDHAT inszeniert Regisseur und Produzent Dieter Reifarth die facettenreiche Biographie eines geschichtsträchtigen Bauwerks. Der kommt ohne die Stimme eines Erzählers aus, vertraut dem reichen Material, das ihm mehr als 30 Interviewpartner und Originaldokumente liefern, u.a. zahlreiche Bilder des passionierten Fotografen und Hobbyfilmers Fritz Tugendhat. So akribisch und perspektivenreich der Film seinem Stoff begegnet, so sehr gehorcht Reifarth in puncto Machart jener Maxime, nach der Mies van der Rohe seine Bauten entwarf: Weniger ist mehr!

Das Haus Tugendhat, gebaut 1928 bis 1930 im tschechischen Brno, ist ein Solitär moderner Architektur. Es verkörpert den sozialutopischen Anspruch des Architekten Mies van der Rohe und den weltoffenen großbürgerlichen Lebensentwurf seiner Auftraggeber Grete und Fritz Tugendhat.Der Film erzählt die wechselvolle Geschichte des singulären Bauwerks und seiner Bewohner: Von der Aufbruchsstimmung im prosperierenden Mähren zwischen den Weltkriegen, der Okkupation durch Nazideutschland, Vertreibung und Emigration der Familie Tugendhat in die Schweiz und nach Venezuela, von den Nachkriegsjahren, in denen das Haus diverse Einrichtungen beherbergte. Nach der „Samtenen Prager Revolution“ wurde im Haus Tugendhat die Trennung der CSSR verhandelt. 2001 erklärte die UNESCO das Haus wegen seiner universellen Bedeutung als architektonisches Kunstwerk zum Weltkulturerbe. 2010 begann die längst überfällige Restaurierung mit Hilfe von EU-Mitteln.

Credits

2013 | Deutschland

R+B: Dieter Reifarth | K: Kurt Weber & Rainer Komers

Trailer