Jack

102 Minuten | FSK 6

Wie es Edward Berger gelingt, mit seiner Geschichte alle Fallen des Betroffenheitskinos zu umschiffen, ist bewundernswert. JACK ist ein reduzierter, realistischer, die Realität wie seine Protagonisten niemals  denunzierender Film mit einem anrührenden, komlex und durch und durch würdevoll gezeichneten kleinen Helden.

Jack springt auf, rennt in die Küche, mischt Müsli und Milch, holt Anziehsachen von der Wäscheleine. Routiniert macht er sich und seinen Bruder Manuel fertig, wenige Minuten später sind die beiden schon auf dem Weg in die Schule. Jack, das wird in dieser Szene sofort klar, hat gelernt, für sich selbst zu sorgen. Mutter Sanna ist oft nicht da, trotz ihrer 26 Jahre selbst noch ein Kind. Manchmal jobbt sie in der O2-Arena, nachts zieht sie durch Clubs, lässt sich auf wechselnde Männer ein – und hat oft einfach keine Zeit für ihre Kids. Jack landet im Heim, weil Manuel sich mit heißem Wasser verbrüht hat. Die Mutter, die ihn in die Ferien abholen soll, sagt telefonisch ab: „Ist doch nicht schlimm, oder?“ „Nö“, antwortet Jack cool mit todtraurigem Blick und macht sich, nachdem er den Bruder bei einer Freundin Sannas gefunden hat, auf die Suche nach ihr. Für die Buben beginnt eine Odyssee durch Berlin. Sie schlafen in einem Auto in einer Tiefgarage, ernähren sich von  Kaffeesahne und Tütenzucker und treffen ihre Mutter erst nach drei Tagen wieder in der Wohnung an. Jack, der seine Mutter bedingungslos liebt, trifft eine mutige, eine sehr ungewöhnliche Entscheidung ...

Credits

2014 | Deuschland

R: Edward Berger | B: Edward Berger &

Nele Mueller-Stöfen| K: Jens Harant | D:

Ivo Pietzcker (Jack), Georg Arms (Manuel), Luise Heyer (Sanna), Nele

Mueller-Stöfen (Becki), Vincent Redetzki (Jonas), Jacob Matschenz (Philipp),

Antony Arnolds (Danilo), Johann Jürgens (Mattes), Odine Johne (Kati)

Trailer