Sag nicht, wer du bist

103 Minuten | FSK 16

Wunderkind, ein Wort, das fast schon zwanghaft Verwendung findet, wenn der Name Xavier Dolan fällt. Wer wie er mit 25 Jahren schon fünf Filme gedreht, geschnitten und produziert hat, die Hauptrolle übernommen, das Drehbuch geschrieben und teils auch noch die Kostüme entworfen hat, der wird eben mit diesem Label belegt. Seine freie, stürmische, drängende, angstlose und jederzeit selbstsichere Handhabung der Filmsprache hat etwas Genialisches. Bei aller Virtuosität blendet Xavier Dolan aber nicht mit Regie-Mätzchen. Alle eingesetzten Mittel stehen im Dienst der Geschichte. Er macht kein verrätseltes Kunstkino, sondern große Kino-kunst. Sag nicht, wer Du bist ist Dolans erster Psychothriller, der unverkennbar mit Versatzstücken aus dem filmischen Kosmos von Alfred Hitchcock spielt und sich wie alle Filme Dolans um das Thema Identität dreht.

Der junge Tom aus Montreal fährt aufs Land, um am Begräbnis seines verunglückten Lovers teilzunehmen. Als er beim einsamen Gehöft der Familie eintrifft, stellt er überrascht fest, dass ihn keiner erwartet. Die Mutter Agathe weiß noch nicht einmal, dass ihr Sohn schwul war. Und der ältere Bruder Francis macht ihm blitzschnell mit Nachdruck klar, dass das so bleiben muss, ja, dass Tom sogar eine Freundin erfinden soll. Überrumpelt gibt Tom nach – und lässt sich auf ein seltsames Katz-und-Maus-Spiel mit dem unberechenbaren Francis ein, das ihn von Tag zu Tag mehr in seinen Bann zieht ...

Credits

2013 | Kanada, Frankreich

TOM À LA FERME | R: Xavier Dolan | B: Xavier Dolan, Michel Marc Bouchard nach einem Theaterstück von Michel Marc Bouchard | K: André Turpin | D: Xavier Dolan (Tom), Pierre-Yves Cardinal (Francis), Lise Roy (Agathe), Evelyne Brochu (Sara), Manuel Tadros (Barmann)

Trailer