SauAcker
Hochgradig unterhaltsam und spannend ist dieser Dokumentarfilm, der vom Überlebenskampf eines schwäbischen Bauernhofs zwischen Tradition und Moderne erzählt, denn er hat ein Herz für seine beiden stoisch kämpfenden, beeindruckend ehrlichen und mit einem wunderbar trockenen Humor gesegneten Helden und versinkt nie in Landleben-Sentimentalitäten.
„Jeder isch dr Schmied vo seim Glück“, lässt sich Philipp in Sütterlinschrift auf den Unterarm tätowieren und daneben die Zahl 1725 – das Jahr, in dem seine Familie den Bauernhof im schwäbischen Laiz gegründet hat. Aber das Motto auf Philipps Unterarm zeigt nicht nur den Stolz auf die Familientradition. In den Worten steckt auch eine Menge Trotz. Der fast Dreißigjährige soll bald den Hof von seinem Vater übernehmen. Die beiden arbeiten zu Beginn bei der Geburt eines Kalbes Hand in Hand. Aber der Schein trügt. Denn der Generationskonflikt zwischen Vater und Sohn wird in dem kriselnden Landwirtschaftsbetrieb unter verschärften Bedingungen ausgetragen. Der Hof ist hoch verschuldet und die Technik veraltet. Die gesunkenen Fleisch- und Milchpreise haben den Betrieb noch weiter in die Verlustzone gebracht. Der Vater zieht früh mit Stirnlampe um den Kopf los, um Zeitungen auszutragen, damit die Familie über die Runden kommt. Philipp arbeitet Schicht in einem Metallbetrieb, hat einen Hausmeisterjob und setzt sich nach Feierabend noch auf den Trecker. Er hat eine Menge Ideen für den Betrieb, auch wenn sich der Alte vehement jeglicher Modernisierung verweigert. Aufgeben ist für Philipp trotzdem keine Option ...