Alles koscher!
Ohne Zweifel gewinnt Alles koscher! seine Kraft vor allem aus dem ungebremsten Aufeinandertreffen von Stereotypen, ethnischen Vorurteilen bis hin zu rassistischen Ressentiments, mit denen schonungslos jongliert wird. Dass dies alles leicht und unverkrampft geschieht, ist zum einen der Inszenierung von Josh Appignanesi zu verdanken, der die Geschichte in Tempo und Dynamik so zu verdichten versteht, dass sie in nahezu keinem Augenblick ins Banale abdriftet – zum anderen dem virtuosen Spiel des britischen Stand-Up-Comedians Omid Djalili.
Mahmud ist ein Familienmensch. Er liebt seine Frau und seine Kinder, betreibt ein kleines Taxiunternehmen und hat sich als Muslim in East London bestens situiert. Mit der Religion hält er es äußerlich nicht so streng. Für Verstimmung sorgt Sohn Rashid, der ausgerechnet die Stieftochter eines radikalen Islamisten ehelichen will. Und dieser hat sich zum Hausbesuch angekündigt ... Die Welt des rundlichen Mannes aus East London gerät allerdings völlig aus den Fugen, als er in den Papieren seiner kürzlich verstorbenen Mutter seine Geburtsurkunde findet, die ihn als Solly Shimshillewitz ausweist. Schlagartig wird Mahmud klar, dass er nicht nur adoptiert, sondern gebürtiger Jude ist. Er möchte seinen leiblichen Vater, der im Sterben liegt, kennenlernen. Aber der Rabbi verlangt von ihm, dass er sich dazu wie ein echter Jude benehmen müsse. Nun muss er sich also urplötzlich die Regeln von zwei Religionen aneignen, was ihn in eine tiefe Identitätskrise stürzt.
Credits
2010 | Großbritannien
THE INFIDEL | R: Josh Appignanesi | B: David Baddiel | K: Natasha Braier | D: Omid Djalili (Mahmud Nasir), Richard Schiff (Lenny Goldberg), Archie Panjabi (Saamiya Nasir), Yigal Naor (Arshad El Masri), Amit Shah (Rashid)
Trailer