Die unerschütterliche Liebe der Suzanne

94 Minuten | FSK 12

Wie in BOYHOOD hat man auch in diesem großartigen französischen Drama das seltene Gefühl, dem Leben bei der Arbeit zuzuschauen. Katell Quillévérés Film umspannt mit zahlreichen Ellipsen rund 25 Jahre aus dem Leben der Titelfigur. Vorzüglich gespielt, beschreibt der – auf spannende Weise zwischen Soap Opera und realistischem Kino pendelnde – Film in suggestiven Szenen die Kollateralschäden einer großen Liebe.

Die im Hinterland der südfranzösischen Küste lebende Familie macht einen harmonischen, glücklichen Eindruck. Dabei fehlt ihr trotz aller Idylle etwas ganz Entscheidendes: dem Vater Nicolas die Frau, den Schwestern Suzanne und Maria die Mutter. 28-jährig ist sie gestorben. Die vermeintlich heile Welt bekommt erste feine Risse, als Suzanne mit 17 Jahren schwanger wird. Sie bekommt das Kind, wird unterstützt von ihrem Vater und der lebenstüchtigen jüngeren  Schwester. Bis hierhin alles prima! Als Suzanne ein paar Jahre später aber dem nicht unsympathischen, jedoch etwas zwielichtigen Julien begegnet, verliebt sie sich bis über beide Ohren, folgt ihm nach Marseille und gewissermaßen auch ins Verderben. Ihr Kind lässt sie einfach zurück, bricht den Kontakt zu ihrer Ursprungsfamilie komplett ab, landet irgendwann sogar im Gefängnis Den Preis für die Rücksichtslosigkeit, mit der sie sich ihren Gefühlen hingibt, bezahlt sie selbst, bezahlen aber auch die drei Menschen, die Suzanne im Stich lässt ...

Credits

2013 | Frankreich

94 Min. | FSK 12 •  empfohlen ab 15 J. | dt. F. | Original (franz.) • Untertitel (dt.) am 20.08.
SUZANNE | Frankreich 2013 | R: Katell Quillévéré | B: Katell Quillévéré & Mariette Désert | K: Tom Harari | D: Sara Forestier (Suzanne), François Damiens (Nicolas), Adèle Haenel (Maria), Paul Hamy (Julien), Corinne Masiero (Éliane), Karim Leklou (Vince), Apollonia Luisetti (Suzanne, jung)

Trailer