Tour du Faso
Wer hätte gedacht, dass Burkina Faso, dieses kleine Land in Westafrika, eine Hochburg des Radsports ist? Seit 1987 findet hier alljährlich die „Tour du Faso“ statt, ein Etappenrennen, an dem Teams aus ganz Afrika und Europa teilnehmen - nicht nur ein sportliches Highlight, sondern auch ein gesellschaftspolitisches Ereignis erster Güte. In seinem Dokumentarfilm begleitet Wilm Huygen die Tour aus der Sicht der Fahrer und erzählt wie nebenbei mit feinem Humor auch eine Geschichte über kulturelle Unterschiede und Gemeinsamkeiten. Die gelungene Dramaturgie und Musikuntermalung mit afrikanischen Rhythmen transportieren Lebensfreude und Begeisterung in den Kinosaal.
Nach dem großen Vorbild der „Tour de France“ führt die „Tour du Faso“ über mehrere Etappen quer durch das westafrikanische Burkina Faso – im Gegensatz zum französischen Pendant jedoch mehr über sandige Feldwege als über asphaltierte Straßen. Im Mittelpunkt des Films steht nicht der Wettkampfaspekt des Rennens, sondern mehr die persönliche Motivation der Teilnehmer, ein solches Abenteuer überhaupt in Angriff zu nehmen. Nachts warten einfache Zelte auf die erschöpften Fahrer, denen nicht ein ganzer Tross von Physiotherapeuten die Müdigkeit aus den Beinen massiert und die an ihren Rädern selbst Hand anlegen müssen. Ebenfalls von zentraler Bedeutung ist die liebenswerte Skurrilität der noch weitgehend nicht kommerzialisierten Veranstaltung. Sie zieht mit einer aus zwei Jeeps und einem handbemalten „Palmolivebus“ bestehenden Werbekarawane durchs Land und Medienvertreter sucht man vergebens ...