Nymphomaniac 2

124 Minuten | FSK 16

Nein, auch NYMPHOMANIAC 2 ist kein obszöner Provo-Film – und ein Porno schon gar nicht. Sondern schlicht die Fortsetzung von Lars von Triers philosophisch-verspielter Erkundung der dunklen Seiten der Seele. In der zunehmenden Düsternis des zweiten Teils löst sich die strenge Kapitelstruktur mehr und mehr auf, werden die Übergänge zwischen erzählter Vergangenheit und Gegenwart, aus der heraus erzählt wird, nicht nur zeitlich, sondern auch inhaltlich und stilistisch zunehmend durchlässiger, bis sie sich am Ende auflösen und in einer grausamen Schlusspointe ihr Ende finden.

Sie erzählt also weiter. In den 124 Minuten von NYMPHOMANIAC 2 sitzt Joe erneut im Pyjama im Bett von Seligman alias Stellan Skarsgård, der sie in Teil 1 als zerschundene Kreatur aufgelesen hatte. Immer noch versucht sie, diesen freundlichen Bücherwurm, der noch nie Sex hatte, davon zu überzeugen, dass sie ein schlechter Mensch ist – schon weil sie als Mutter versagt hat. Immer noch diskutieren sie über Moral und Scheinheiligkeit, Sucht und Sadismus, Orgasmus und Gewalt, Egoismus und Einsamkeit. Was die von Seligman beigesteuerte Kultur des Abendlandes betrifft, spielen diesmal die sinnliche Ost- und die lustfeindliche Westkirche eine Rolle, die große Hure Babylon und Messalina, die nymphomanische Frau des römischen Kaisers Claudius. Und die Frage, wie man eine Pistole entsichert ...

Credits

2014 | Dänemark, Deutschland, Frankreich, Schweden

R+B: Lars von Trier | K: Manuel Alberto Claro | D: Charlotte Gainsbourg (Joe), Stellan Skarsgård (Seligman), Stacy Martin (Joe, jung), Shia LaBeouf (Jerôme), Christian Slater (Joes Vater), Jamie Bell (K), Uma Thurman (Mrs. H), Willem Dafoe (L)

Trailer