Love Steaks

90 Minuten | FSK 12

Entstehung: Erinnern Sie sich noch an das dänische Manifest für die Produktion von Filmen mit dem Namen DOGMA 95? Hier stellen wir Ihnen FOGMA#1 vor, ein Konzept, das – wie die Macher schreiben – das Beste aus ihren liebsten Filmgattungen beinhaltet: die starke Narration eines Drehbuchfilms, die Frische und Spielfreude eines Improfilms und die authentische Absurdität eines Dokumentarfilms. Zudem bekennen sie sich offen dazu, sich an Konventionen zu speisen, aber nur „wo es uns schmeckt“ und bekunden Interesse daran, größtmögliche Kreativität mit geregelten Arbeitszeiten in Einklang zu bringen. Und so sah das dann aus: Gedreht wurde ohne jegliche Fördermittel im laufenden Betrieb eines Kurhotels an der Ostsee. Nur zwei der Protagonisten waren professionelle Schauspieler, die flankiert wurden von Laien, die sich selbst darstellten. Die beiden Schauspieler wurden komplett in den Arbeitsablauf des Hotels eingebunden und verrichteten ihre Arbeit auch außerhalb der Drehzeiten. Es gab kein ausformuliertes Drehbuch, sondern nur 18 Szenen-Skelette, die spontan vor Ort ausgefüllt wurden. 78 Stunden (!) Material kam dabei heraus.

Alles nur heiße Luft? Nein, denn das Ergebnis überzeugt voll und ganz und Jakob Lass‘ zweiter Spielfilm räumte die Hauptpreise in allen vier Kategorien des Münchner Filmfestes ab (auch fürs Drehbuch, obwohl es gar keines gab) und obendrein noch den begehrten Max-Ophüls-Preis. Love Steaks sei „ein Geschenk an die Zuschauer, das nur so strotzt vor Kraft, Spielfreude, Farben und Liebe und einmal mehr zeigt, wozu Kino in der Lage ist“, schrieb die Ophüls-Jury zu ihrer Entscheidung. Es ist eine unerhört druckvolle und präsente Tragikomödie, die sich auch in die Herzen der Kinozuschauer spielen wird. Getragen wird die Liebesgeschichte vor der Kulisse eines luxuriösen Kurhotels an der Ostseeküste von zwei großartigen DarstellerInnen. Wenn Sie wissen wollen, was im deutschen Film „abgeht“, dann ist LOVE STEAKS ein Muss!

Clemens muss erstmal mit einem Abstellraum vorlieb nehmen. Seinen Dienstantritt als Masseur in einem Kurhotel an der Ostsee hat er sich doch irgendwie anders vorgestellt. Aber beschweren ist seine Sache nicht! Clemens ist ein sanfter, weicher, zurückhaltender Mensch. Ganz im Gegensatz zu Lara, Azubine in der Hotelküche. Immer laut, immer am Anschlag, ständig voll. Die beiden passen überhaupt nicht zueinander und beginnen doch ein Verhältnis. Wobei ganz klar Lara den Ton angibt und Clemens ihr das Erbrochene aus dem Gesicht wischt, wenn sie wieder mal völlig betrunken zusammenbricht. Als er von einer Kundin sexuell bedrängt wird, will sie ihn dazu zwingen, sich zu wehren. Und als sie wegen ihrer Eskapaden Ärger mit ihrem Chef bekommt, setzt er sich für sie ein – allerdings mit desaströsen Folgen ...

Credits

2013 | Deutschland

R: Jakob Lass | B: Jakob Lass, Ines Schiller, Timon Schäppi & Nico Woche | K: Timon Schäppi | D: Lana Cooper (Lara Schmelzing), Franz Rogowski (Clemens Pollozek)

Trailer