Deutschboden

96 Minuten | FSK 0

Die Feuilletons haben sich im Herbst 2010 auf Moritz von Uslars Reportageroman über ein Kaff und seine Bewohner im Brandenburgischen gestürzt und bezeichneten es als „eines der besten Bücher über Deutschland seit der Wiedervereinigung“ (Süddeutsche). André Schäfers Adaption des Bestsellers ist teils Bebilderung der Buchvorlage, deren Text von Uslar selbst liest, teils eigenständige Spurensuche. Ein höchst ungewöhnlicher Film, der auf dokumentarische Weise eine Reportage verfilmt, die sich selbst zwischen Dokumentarischem und Fiktivem bewegte.

Ins finstere Ostdeutschland wollte Moritz von Uslar, Salem-Absolvent und Reporter der „Zeit“, reisen, in gebeutelte Regionen irgendwo zwischen Berlin und dem Rest der Republik, zu weit von der Hauptstadt entfernt, um als Schlafstadt zu dienen, zu klein, um relevante Industrien zu beheimaten, dazu verurteilt, seine Bewohner von Hartz IV zu ernähren und auf bessere Zeiten zu hoffen, die nie kommen werden. So einen Ort meinte von Uslar in Zehdenick gefunden zu haben, mit all dem ausgestattet, was man als Teil des Bürgertums von einer brandenburgischen Kleinstadt erwartet: Trostlose Straßen, heruntergekommene Geschäfte, verlassene Gebäude. Hier würde er ihn finden, den Superproll – Springerstiefel, Bier, Kippe, Spuckefaden und rechte Gesinnung inklusive! Doch der Großstädter lernt Land und Leute kennen, die Mitglieder der Rock-Band „5 Teeth less“ werden seine Jungs, Mettbrötchen seine Leidenschaft ...

Credits

2013 | Deutschland

R+B: André Schäfer nach dem Reportageroman „Deutschboden - Eine teilnehmende Beobachtung“ von Moritz von Uslar | K: Andy Lehmann & Sebastian Woithe

Trailer