Hannas Reise

100 Minuten | FSK 0

Eine unangestrengte Dramaturgie, starke Akteure, stimmungsvolle Bilder sowie witzige Dialoge machen aus der sympathisch amüsanten Culture-Clash-Komödie eine lässige Lovestory, die auf Tiefgang nicht verzichtet.

Hanna lügt ihrem potentiellen ersten Arbeitgeber, von dem sie weiß, dass er soziale Kompetenz erwartet, kurzerhand was von einem Praktikum vor und hofft, dass ihr ihre Mutter Uta, Leiterin der deutsch-israelischen Aktion Friedensdienste, flott eine Bescheinigung ausstellt. Doch die Mama macht bei dem Schwindel nicht mit und Hanna muss das Praktikum tatsächlich antreten. Widerwillig reist sie in ein Behindertenheim nach Tel Aviv, wo sie sich mit ihrer pampigen Art zunächst wenig Freunde macht. Auf das Treffen mit „ihrer“ Holocaustüberlebenden Gertraud (berührend: Lia König, die Grande Dame des israelischen Theaters) hat Hanna ausgesprochen wenig Lust. Und dem Kollegen Itay zeigt sie mit abfälligen Sprüchen die kalte Schulter. Alsbald allerdings bekommt die glatte Fassade der coolen Karrierefrau erste Risse. Die unbekümmerte Art der Behinderten erweist sich als zunehmend unwiderstehlich. Die unaufdringliche Herzlichkeit der alten Dame, die den Holocaust überlebte, sprengt alle Vorurteile. Last, but not least sorgen die Charmeoffensiven des attraktiven Gruppenbetreuers für emotionale Verwirrung.

Credits

2013 | Deutschland, Israel

R: Julia von Heinz | B: Julia von Heinz & John Quester nach dem Roman „Das war der gute Teil des Tages“ von Theresa Bäuerlein | K: Daniela Knapp | D: Karoline Schuch (Hanna), Doron Amit (Itaj), Lore Richter (Maja), Max Mauff (Carsten), Suzanne von Borsody (Uta)

Trailer