Die Mittagsfrau

142 Minuten | FSK 16 (Deskriptoren: sexualisierte Gewalt, Gewalt)

Ganz bewusst erzählt Albert die historische Story als eine sehr subjektive Chronik deutscher Geschichte von der Weimarer Republik über Nazi-Deutschland bis zur Nachkriegszeit sehr gegenwärtig und unmittelbar – und zieht die Verbindung zwischen weiblicher Selbstbehauptung und politischer Zivilcourage. Mala Emde ist in dieser Verfilmung des Erfolgsromans von Julia Franck einfach brillant.

Während Helene in der Gegenwart zum Bauernhof fährt, erschließt sich aus Rückblenden ihre Vorgeschichte: Da ist der Aufbruch ins Berlin der Weimarer Republik auf dem Weg zum Medizinstudium und einer innigen Liebesgeschichte, der Tod ihres Geliebten, der aufziehende Nationalsozialismus, die Heirat mit Wilhelm, der sich von ihrer jüdischen Herkunft nicht abschrecken lässt, dann aber verstört ist über ihre Sinnlichkeit und die selbstbewusste Eigenwilligkeit, die zum nationalsozialistischen Frauenbild nicht passt.

Credits

2023 | Deutschland, Schweiz, Luxemburg

Regie: Barbara Albert
Buch: Meike Hauck + Barbara Albert
Kamera: Filip Zumbrunn
Darstellende: Mala Emde (Helene), Max von der Groeben (Wilhelm Semisch), Thomas Prenn (Karl), Liliane Amuat (Martha), Fabienne Elaine Hollwege (Fanny)

Trailer