Codebreaker

82 Minuten | FSK nicht geprüft (ab 18 Jahren freigegeben)

Regisseurin Clare Beavan zeichnet in ihrem fesselnden Doku-Drama die faszinierende und zugleich tragische Geschichte des britischen Mathematikers Alan Turing (1912 - 1954) formal erfrischend vielfältig nach: Bekannte und Nachfahren Turings kommen zu Wort, Wissenschaftler und Experten aus der IT-Branche erläutern die Relevanz seiner Ideen für unsere Gesellschaft. In opulent ausgestatteten Spielfilmszenen erzählt Turing einem Psychiater aus seinem Leben – und damit auch vom Schwulsein im repressiven England der 1930er- bis 1950er-Jahre und den bitteren Konsequenzen.

1936 entwarf der britische Mathematiker Alan Turing als Cambridge-Student in einem Essay die Grundlagen für den Computer. 1939 knackte er den ENIGMA-Geheimcode der Deutschen Marine und verhalf damit den Alliierten zum Sieg. In den 1940ern leistete ein weiterer Essay von ihm mit der damals kontroversen Frage „Können Maschinen denken?“ Pionierarbeit auf dem Feld der künstlichen Intelligenz. Alan Turing war ein visionäres Genie – und schwul, wozu er sich öffentlich bekannte. Homosexualität stand in England unter Strafe und mit Beginn des Kalten Krieges galt ein schwuler Mann mit Wissen über Staatsgeheimnisse zudem als leicht erpressbar und somit als besonderes Sicherheitsrisiko. Erst 55 Jahre nach seinem Freitod entschuldigte sich der damalige Premierminister Brown im Namen der britischen Regierung für die entsetzliche Behandlung Turings und würdigte seine außerordentlichen Kriegsverdienste.

Publikumspreise, European Science TV & New Media Festival 2012 + Side by Side, LGBT International Film Festival, Sankt Petersburg

Credits

2012 | Großbritannien

R: Clare Beavan & Nic Stacey
B: Simon Berthon & Craig Warner
K: Rob Goldie & Andy Jackson
D: Ed Stoppard (Alan Turing), Henry Goodman (Franz Greenbaum)

Trailer