Deutschstunde

125 Minuten | FSK 12

50 Jahre nach dem Erscheinen des Romans von Siegfried Lenz über Schuld und Pflicht in der Zeit des Nationalsozialismus hat sich Christian Schwochow an eine Neuverfilmung gewagt. Dabei ist ihm nach einem Drehbuch seiner Mutter Heide Schwochow ein atmosphärisch dichtes, exzellent besetztes und kraftvolles Werk gelungen, das den Widerspruch zwischen Pflichterfüllung und individueller Verantwortung klar herausarbeitet und sehr aktuell an heutige Zuschauer appelliert, Stellung zu beziehen.

Deutschland kurz nach dem Zweiten Weltkrieg. In einer Jugendstrafanstalt sollen die Insassen einen Aufsatz zum Thema „Die Freuden der Pflicht“ schreiben. Der junge Siggi Jepsen bringt kein Wort zu Papier. Zur Strafe wird er in eine Zelle gesteckt, wo er in den folgenden Monaten wie besessen Heft um Heft füllt mit den Erinnerungen an seine Kindheit in den Kriegsjahren. Sie sind geprägt durch seinen Vater, den durch und durch pflichtbewussten und seinem Dienstherrn gegenüber bedingungslos loyalen Polizisten Jens Ole Jepsen. Selbst als die Nationalsozialisten ein Malverbot gegen seinen Jugendfreund, den Maler Max Ludwig Nansen, verhängen, lässt er keinen Zweifel daran, dass er es strikt durchsetzen wird. Dazu benutzt er auch den damals 11-jährigen Siggi, der den Maler ausspionieren soll. Doch Nansen widersetzt sich, malt weiter und setzt dabei ebenso auf die Unterstützung von Siggi, der sein Patensohn ist. Fortan steht der Junge zwischen den beiden Männern.

Credits

2019 | Deutschland

R: Christian Schwochow
B: Heide Schwochow nach dem Roman von Siegfried Lenz
K: Frank Lamm
D: Levi Eisenblätter (Siggi Jepsen (Kind)), Ulrich Noethen (Jens Ole Jepsen), Tobias Moretti (Max Ludwig Nansen), Johanna Wokalek (Ditte Nansen), Sonja Richter (Gudrun Jepsen)

Trailer