Lied des Lebens

92 Minuten | FSK 0

Es ist berührend, wie der Komponist Bernhard König mit Geduld und aufrichtigem Interesse seine betagten Protagonisten aus ihrer Reserviertheit lockt und wie das gemeinsame Musizieren und Komponieren Lebendigkeit und Freude zurückbringt. Zehn Monate lang hat die Kölner Dokumentarfilmerin Irene Langemann Königs Arbeit in Köln und Stuttgart mit der Kamera begleitet. In hochemotionalen Bildern fängt die mehrfach für ihre Musikfilme ausgezeichnete Regisseurin das allmähliche, tastende Entstehen von Musik ein.

Im Mittelpunkt von Königs Arbeit in einem Stuttgarter Altenheim und mit dem Kölner Experimentalchor „Alte Stimmen“ steht die Suche nach dem Lied des Lebens dieser Menschen jenseits der 70, die so viel erlebt und so viel zu erzählen haben. Deren Lebensgeschichten verdichten sich im Laufe des Films zu ihrem ganz persönlichen Soundtrack. Da ist eine erblin­dete Psycho­login, die am Klavier den frühen Verlust der ­Mutter musikalisch umsetzt, ein nach einem Schlaganfall einseitig gelähmter Akkordeonspieler, der so gerne nochmals musizieren würde oder eine ältere Dame, die als 14-Jährige schwanger wurde und deren Leben in einem schwäbischen Dorf daraufhin zu einem Spießrutenlauf wurde. Da ist ein über 90-Jähriger, der den Krieg im Gegensatz zu seinem Bruder und vieler seiner Freunde überlebte.

Credits

2012 | Deutschland

R+B: Irene Langemann | K: Dieter Stürmer, Lothar Heinrich & Volker Noack

Trailer