Rocketman
Inhaltlich deckt ROCKETMAN genau das Narrativ ab, das man von einer Musiker-Biografie erwartet: Die Handlung reicht von der wenig glücklichen Kindheit mit lieblosem Vater und egoistischer Mutter, in der Elton – damals noch unter seinem echten Namen Reggie – sein erstaunliches Talent an Klavier und Mikrofon entdeckt, dann der schnelle, weltweite Erfolg samt Beginn der lebenslangen Freundschaft mit Songschreiber Bernie Taupin und schließlich natürlich auch der Absturz, inklusive Drogensucht, Alkoholproblem und dem tragischen Ende der Liebe zu seinem Manager.
Was ROCKETMAN dabei von ähnlichen Werken abhebt, ist die Tatsache, dass Johns zahllose Hits nicht bloß dann zum Einsatz kommen, wenn der Protagonist auf der Bühne oder im Studio steht. Vielmehr sind sie zentraler Bestandteil der Handlung, denn Fletcher inszeniert den Film als waschechtes Musical, das stets biografische Realität mit Broadway-Spektakel verbindet. Ist man bereit, sich auf diesen Ansatz einzulassen, funktioniert er bestens, auch weil Egerton in der Hauptrolle unerwartetes Talent nicht nur darstellerisch, sondern auch als Sänger an den Tag legt. Eine bunte, gelungene, kurzweilige Überraschung!
Credits
2019 | USA, Großbritannien
R: Dexter Fletcher
B: Lee Hall
K: George Richmond
D: Taron Egerton (Elton John), Jamie Bell (Bernie Taupin), Bryce Dallas Howard (Sheila Eileen), Richard Madden (John Reid), Gemma Jones (Ivy)