Back to the Fatherland

79 Minuten | FSK 6

BACK TO THE FATHERLAND, ein vielstimmiges Mosaik, das zwischen drei Sprachen hin und her mäandert, ist eine versöhnliche Ermahnung, dass neben der Willkommenskultur die Erinnerungskultur nicht ins Hintertreffen geraten sollte. Der Film unternimmt eine filmische (Zeit-)Reise zwischen drei Generationen. Deutschland und Österreich werden dabei aus einer jüdischen Perspektive gezeigt. Dabei wird deutlich, in welch unterschiedlichen Formen der Holocaust heute noch präsent ist.

Dieser Film wirft eine höchst spannende, doppelte Fragestellung auf: Wie gehen Holocaust-Überlebende damit um, wenn – wie das momentan häufig geschieht – ihre Enkel nach Deutschland oder Österreich auswandern? Und umgekehrt: Fühlen die Enkel sich dabei als Verräter gegenüber den Großeltern? Eine ähnliche Diskrepanz spiegelt sich in der Geschichte der beiden Regisseurinnen. Gil Levanon ist Israelin. Ihr Großvater, der 1937 nach Palästina floh, kehrte nie mehr in sein Geburtsland Deutschland zurück. Co-Regisseurin Kat Rohrer stammt aus Österreich. Auf dem Dachboden ihres Elternhauses steht eine große Holzkiste mit der Naziuniform ihres Großvaters. Diese scheinbar so ferne Vergangenheit wird im Film ausgesprochen lebendig – in Gesprächen mit jungen jüdischen Auswanderern, zwischen den beiden Freundinnen Gil und Kat, mit den Großeltern, von denen zwei – beide gebürtige Wiener – erstmals wieder in die Stadt ihrer Kindheit zurückkehren.

Credits

2018 | Österreich, USA, Israel, Deutschland

R: Kat Rohrer, Gil Levanon
B: Susan Korda, Anneliese Rohrer
K: Ashton Green, Thomas Marschall, Kristina Vasiléva

Trailer