#Female Pleasure
Fünf Frauen, die jeweils einer anderen Weltreligion angehören, stellt Barbara Miller ins Zentrum ihres Films. Frauen, die sich gegen ihre Unterdrückung und für ein selbstbestimmtes Leben und eine selbstbestimmte Sexualität entschieden haben. So wie Deborah Feldman, die in einer ultraorthodoxen Familie in Brooklyn aufwuchs, erst unmittelbar vor ihrer arrangierten Hochzeit von Sex und ihren Pflichten als Ehefrau erfuhr – und ausbrach. Miller lässt die Muslimin Leyla Hussein, die als Siebenjährige genital verstümmelt wurde und nun auf der ganzen Welt aktiv dagegen vorgeht, zu Wort kommen, erzählt von Doris Wagner, die sich für ein Leben mit Gott entschied und dann immer wieder die Vergewaltigungen eines Paters ertragen musste. Die japanische Künstlerin Rokudenashiko wagte es, einen Abdruck ihrer Vagina künstlerisch zu bearbeiten – sie muss sich wegen Obszönität vor Gericht verantworten. Die Inderin Vithika Yadav wächst in einer traditionell hinduistischen Familie auf und erleidet im Land des Kamasutra ständige Belästigungen, bis sie einen Mann aus Liebe heiratet.
#Female Pleasure kommt in keinem Moment mit erhobenem Zeigefinger daher, sondern erzählt sehr spielerisch und gut montiert von der lustvollen Selbstermächtigung der Protagnistinnen. Der Film macht Hoffnung, dass die Renaissance ultrakonservativer Kräfte nur das letzte Aufbäumen einer Kultur ist, deren Zeit vorbei ist.
Credits
2018 | USA
R + B: Barbara Miller | K: Jiro Akiba, Gabriela Betschart, Anne Misselwitz
Trailer