In my Room

119 Minuten | FSK 12

Stell dir vor, du bist der letzte Mensch auf der Welt – was würdest du tun? Ulrich Köhlers Film ist ein faszinierendes Gedankenspiel über die Möglichkeiten und Grenzen der Freiheit. »Bildkräftiges Kino von klassischer Präzision, leicht und zugleich formvollendet.» (Frankfurter Rundschau) • «Erschreckend, urkomisch und zutiefst human.« (Sight & Sound)

Armin ist Mitte dreißig, Kameramann, bindungsunfähig und zudem noch pleite. Nachdem er gründlich einen Job versemmelt hat, besucht er seinen geschiedenen Vater und dessen Lebensgefährtin, die zu Hause die Großmutter pflegen, die einzige Person, zu der Armin eine echte Bidung hat. Mit wenigen Szenen porträtiert Köhler das deutsche (Klein)bürgertum: seine Wärme, seine Werte, aber auch die Tristesse im Einfamilienhaus. Doch dann stirbt die Oma, Armin betrinkt sich – und wacht am nächsten Morgen in ­einer menschenleeren Welt auf. Viele Filme haben ähnliche Endzeit-Szenarien entworfen. ­Köhler aber geht es weder um das Spektakel des Überlebens noch um Spekulationen, welche Fehlentwicklung zum Verschwinden der Menschheit geführt haben könnte. Armin erhält durch die Katastrophe vielmehr die Chance, frei von sozialen Zwängen noch mal von vorn anzufangen. Ein atemberaubendes Gedankenspiel. Einige Jahre später trifft er Kirsi und verliebt sich in eine Frau, die jede Bindung scheut. Damit erweitert Köhler sein Experiment: Wie viel Freiheit ist möglich, wenn jeder Mensch seine Grenzen schon in sich trägt?

Credits

2018 | Deutschland, Italien

R+B: Ulrich Köhler | K: Patrick Orth | D: Hans Löw (Armin), Elena Radonicich (Kirsi), Michael Wittenborn (Vater), Ruth Bickelhaupt (Großmutter), Emma Bading (Rosa)

 

Trailer