System Error - Wie endet der Kapitalismus?

97 Minuten | FSK 0

Florian Opitz' Dokumentation ist eine Abrechnung mit dem Kapitalismus, die auf erschreckende, haarsträubende Weise zeigt, welchen Illusionen viel zu viele der Menschen nachhängen, die die wirtschaftlichen Geschicke der Welt prägen. Bemerkenswert ruhig bleibt Opitz angesichts der Exzesse, der Absurditäten, die er aufzeigt, ordnet das vielfältige Material zu einer schlüssigen Argumentation, der kaum zu widersprechen ist. „Nach uns die Sintflut ist der Wahlspruch jedes Kapitalisten“ zitiert Opitz Marx am Ende und nach den erschreckenden, wütend machenden 95 Minuten von System Error kann man diesem Urteil über die Menschen, die unser Wirtschaftssystem bestimmen, leider nur zustimmen.

Wie ein Mantra ziehen sich Loblieder auf das Wachstum durch Opitz' Film, für das der mehrfach mit dem Grimme-Preis ausgezeichnete Autor und Regisseur Wissenschaftler, Hedgefondmanager, Rinderzüchter und viele andere interviewte. Auf der anderen Seite stehen Wachstumskritiker wie Tim Jackson, dessen Buch "Wohlstand ohne Wachstum" längst zum Standardwerk geworden ist. Neben solch abstrakten Beispielen zieht es Opitz nach Brasilien, wo er Rinderzüchter im Mato Grosso besucht, die im Laufe der letzten Jahre hunderttausende Hektar Regenwald abgeholzt haben, um den zunehmenden Hunger der Welt nach Fleisch zu befriedigen.

Credits

2018 | Deutschland

Deutschland 2018 | R+B: Florian Opitz | K: Andy Lehmann
 

Trailer