Jugend ohne Gott

114 Minuten | FSK 12

Der Schweizer Regisseur Alain Gsponer verlegt den antifaschistischen Klassiker von Ödön von Horváth in eine nicht allzu ferne, dystopische Zukunft. Die Adaption erlaubt sich weitere Freiheiten: Anders als bei der auf den Lehrer fokussierten Erzählperspektive des Romans, entwickelt sich die Filmgeschichte in mehreren Erzählsträngen jeweils aus der Perspektive eines der jugendlichen Protagonisten. So funktioniert der Film als spannender Thriller, der mit einer hochkarätigen Besetzung punkten kann.

Alles ist auf Zweckmäßigkeit ausgerichtet. Die "Leistungsträger" leben in einer Luxuswelt mit ständiger Überwachung und gnadenlosem Konkurrenzkampf. Die "Leistungsempfänger" sind in Slums verbannt und überleben dort in prekären und chaotischen Zuständen. Eine Gruppe von Schülern absolviert in einem Hochleistungscamp in den Bergen ein Assessment-Center, bei dem herausgefunden werden soll, wer einen Studienplatz an einer Eliteuniversität bekommen wird. Der Schüler Zach stellt als einziger dieses System der radikalen Aussonderung der Schwächeren in Frage. Die ehrgeizige Nadesh buhlt geradezu um seine Freundschaft, doch er ist mehr an der unangepassten Ewa interessiert, die mit einer Gruppe von Jugendlichen illegal in dem Waldgebiet herumzieht und kleinere Diebstähle ausführt. Es kommt schließlich zu einer dramatischen Entwicklung, die zu einem gewaltsamen Tod und einer Gerichtsverhandlung führt.

Credits

2017 | Deutschland

R: Alain Gsponer
B: Alexander Buresch, Matthias Pacht nach der Buchvorlage von Ödön von Horváth
K: Frank Lamm
D: Jannis Niewöhner (Zach), Fahri Yardim (Lehrer), Emilia Schüle (Ewa), Alicia von Rittberg (Nadesh), Jannik Schümann (Titus), Anna Maria Mühe (Loreen)

Trailer