Barfuß in Paris

82 Minuten | FSK 0

Skurril, leicht, eigensinnig – die Filme des kanadisch-belgischen Regie- und Schauspiel-Duos Fiona Gordon und Dominique Abel heben sich von der Masse europäischer Cultur-Clash-Komödien ab. Während diese oftmals auf schlagkräftige Pointen und (leider) überholte Klischees setzen, überzeugt BARFUSS IN PARIS mit eigenwilliger Situationskomik und Slapstick, der in der Tradition von Komikern wie Buster Keaton oder Jacques Tati steht. Dass sie zwei Schauspiellegenden vor die Kamera bringen konnten, entpuppt sich als echter Geniestreich des Duos: Neben einem kurzen Auftritt von Pierre Richard, zeigt der Film die großartige Emmanuelle Riva (LIEBE) in ihrer letzten Rolle. Welch große Vitalität und Spielfreude diese Grande Dame des europäischen Kinos ausstrahlt, die Anfang des Jahres 89-jährig verstorben ist, ist einfach wunderbar.

Die schüchterne kanadische Bibliothekarin Fiona reist überstürzt nach Paris, um ihrer Tante Martha beizustehen, die nicht in ein Altersheim gesteckt werden will. Doch bei Fionas Ankunft ist die etwas senile, aber äußerst vitale Tante bereits aus ihrer Wohnung ausgebüxt. Fiona, die bereits mit ihrem riesigen Rucksack in der Metro-Ticketschleuse steckengeblieben war, durchlebt bei der Suche nach Martha weitere Pannen. In einem Péniche-Restaurant begegnet die verstörte Kanadierin dem Clochard Dom. Der sorglose Hallodri trägt einen ihrer Pullis, verliebt sich in sie und folgt ihr künftig auf all ihren krummen Wegen.

Credits

PARIS PIEDS NUS
2016 | Frankreich, Belgien

R+B: Dominique Abel, Fiona Gordon
K: Claire Childéric, Jean-Christophe Leforestier
D: Fiona Gordon (Fiona), Dominique Abel (Dom), Emmanuelle Riva (Martha), Pierre Richard (Duncan)

Trailer