Deportation Class

85 Minuten | FSK 12

 

Im Jahr 2016 wurden mehr als 25.000 abgelehnte Asylbewerber abgeschoben. Um zu verhindern, dass sich die Menschen dieser Maßnahme entziehen, gibt es die sogenannten „Zuführkommandos“, die, von Polizei und Ausländerbehörden geregelt, oft mitten in der Nacht bei den Familien auftauchen, sie zum Packen ihrer Habseligkeiten auffordern und sie dann bis zur Abreise am Flughafen begleiten. Die Filmemacher Carsten Rau und Hauke Wendler haben im Rahmen ihrer Recherchen eine solche „Sammelabschiebung“, bei der auch der Innenminister Mecklenburg-Vorpommerns, Lorenz Caffier, selbst anwesend war, mit ihrem Filmteam begleitet.

 

 


Doch Rau und Wendler belassen es in DEPORTATION CLASS nicht bei der Dokumentation dieser Maßnahme, die in ihrer unmittelbaren Deutlichkeit und der ungeschönten Bilder beim Zusehen erschreckt. Die beiden Dokumentarfilmer begleiten die abgeschobenen Familien auch in ihre Herkunftsländer, die für sie keine sichere Heimat mehr darstellen, obwohl sie als solche deklariert sind. Rau und Wendler lassen die Familien erzählen, ihre Sicht der Dinge darstellen. Dabei wird die Not deutlich, die Menschen dazu gebracht hat, ihr Land zu verlassen. Der Film geht auch an Orte, an denen die Abschiebung der Familien eine Lücke hinterlässt: in eine Schulklasse oder zu einer Betreuungsstelle.

 

 

Credits

2016 | Deutschland

R+B: Carsten Rau, Hauke Wendler | K: Boris Mahlau, Felix Korfmann, Andrzej Król

 

Trailer