Seefeuer

114 Minuten | FSK 12

Dass dieser Film den Hauptpreis der diesjährigen Berlinale erhielt, wurde von vielen als ein politisches Statement der Jury unter Vorsitz von Meryl Streep gewertet. Aber dieser Dokumentarfilm ist auch aus vielen anderen Gründen sehenswert. SEEFEUER ist eine filmisch äußerst präzise Zustandsbeschreibung einer immer größer werdenden weltweiten Krise. Ein erschütternder, beeindruckender und immens wichtiger Film, der den Zuschauer dazu bewegen kann, die Nachrichten mit anderen Augen zu sehen, ohne auch nur einmal den Zeigefinger zu erheben.
 
Ein Jahr lang hielt sich der Dokumentarfilmer Gianfranco Rosi auf Lampedusa auf, der italienischen Mittelmeerinsel, die zum Symbol der jüngsten Flüchtlingskatastrophe geworden ist. Er hat die Bewohner der Insel beobachtet, ihr Leben sowie ihre Reaktionen dokumentiert, er war auf Rettungsmissionen dabei und hat die Arbeit der Küstentruppen begleitet. Klug montiert er in seiner Erzählung die beiden Welten parallel zueinander. Da sind auf der einen Seite die Inselbewohner, allen voran der zwölfjährige Samuele, der von den Ereignissen draußen vor der Insel offenbar nicht viel mitbekommt. Er baut mit seinem Kumpel Zwillen, schlürft gerne Spaghetti ein und hat höchstens mal mit Atembeschwerden zu tun, die sein Arzt aber eher als psychosomatisch einstuft. Den Arzt indes hat man einige Minuten zuvor bereits im Film gesehen. Da erzählt er von der anderen Seite, von den grausamen Zuständen in den Flüchtlingsbooten ...

Credits

2016 | Italien, Frankreich

FUOCOAMMARE | R+B+K: Gianfranco Rosi

Trailer