Vor der Morgenröte

107 Minuten | FSK 0

Kritik: Vor der Morgenröte lebt nicht nur von den großartigen Darstellerleistungen, sondern auch von seiner sehr gelungenen und zeitgemäßen Ausstattung und der grandiosen Kameraarbeit von Wolfgang Thaler. Josef Hader, der seinen Stefan Zweig sehr zurückgenommen und nachdenklich anlegt, ist großartig – vor allem im Zusammenspiel mit der legendären Barbara Sukowa. Ein anrührender Film über eine Zeit, in der Europa auf der Flucht war.

Inhalt: 1934 befindet sich der österreichische Schriftsteller Stefan Zweig auf dem vorläufigen Höhepunkt seines kreativen Schaffens und die Literaturwelt liegt dem nach Thomas Mann meistgelesenen deutschsprachigen Autor zu Füßen. Doch seit der Machtergreifung der Nationalsozialisten in Deutschland wird deren Einfluss auch in Zweigs Heimatland immer größer. Als dem überzeugten Pazifisten unerlaubter Waffenbesitz unterstellt und eine Hausdurchsuchung angeordnet wird, entschließt er sich, ins Exil zu gehen. Sein Weg führt ihn zunächst nach England, wo er 1938 die Scheidung von seiner Frau Friederike einreicht. Mit der jungen Lotte findet er zwar neues Liebesglück, doch zu einem neuen Zuhause wird England dennoch nicht. Zweigs Wege führen ihn nach New York, Buenos Aires und schließlich nach Brasilien. Während ihm allerorts Gastfreundschaft und schon beinahe lästige Wertschätzung entgegengebracht werden, vermisst der Schriftsteller seine Heimat schmerzlich und kommt nicht zur Ruhe.

Credits

2016 | Deutschland, Frankreich, Österreich

R: Maria Schrader | B: Maria Schrader & Jan Schomburg | K: Wolfgang Thaler | D: Josef Hader (Stefan Zweig), Barbara Sukowa (Friederike Zweig), Aenne Schwarz (Lotte Zweig), Matthias Brandt (Ernst Feder), Charly Hübner (Emil Ludwig)

Trailer