Familie zu vermieten

97 Minuten | FSK 0

Kritik: Jean-Pierre Améris ist eine spritzige, leichte Komödie mit einer erfrischenden Geschichte, gelungenen Pointen, guten Darstellern (Benoît Poelvoorde, den wir zuletzt als zornigen Gottvater von Brüssel erlebten und der zauberhaften Virginie Efira aus Birnenkuchen mit Lavendel) und – übers Eck gedacht – auch sozial-politischen Anmerkungen gelungen. Ein Kinomärchen, widerspenstiger und komplexer, als man vermuten mag, wenn man den Plot liest, das aus der Welle französischer Feelgood-Komödien heraussticht.

Inhalt: Er lebt mit seinem Butler in einer riesigen Villa, das postmoderne Äquivalent eines verwunschenen Schlosses. Er ist unendlich reich und melancholisch. Sie lebt mit zwei kleinen Kindern in einem baufälligen Häuschen in einer ärmlichen Gegend. Sie ist extrem verschuldet und vital. Weil Violette im Supermarkt ein tiefgefrorenes Hühnchen mitgehen lässt und dem Wachmann, der sie dabei ertappt, eine Tracht Prügel verpasst, droht der energischen jungen Frau nun der Entzug ihrer Kinder durch das Sozialamt. Der Unternehmer Paul-André bekommt das Drama über die Fernsehberichterstattung mit und offeriert der in Not geratenen Mutter, sie und ihre Kinder zu unterstützen. Ein Dreimonatsvertrag wird ausgehandelt. Drei turbulente Monate, in denen der mitunter manische Pedant sich praktisch eine Familie mietet und mehr als nur einmal an seine Grenzen gerät.

Credits

2015 | Frankreich, Belgien

UNE FAMILLE À LOUER | R: Jean-Pierre Améris | B: Murielle Magellan & Jean-Pierre Améris | K: Virginie Saint-Martin | D: Benoît Poelvoorde (Paul-André), Virginie Efira (Violette), François Morel (Léon), Philippe Rebbot (Rémi), Pauline Serieys (Lucie)

Trailer