Mia Madre
Kritik: Kunstvoll ausbalanciert zwischen Alltag und Komik, anmutiger Leichtigkeit auf der einen, Schmerz und Tragik auf der anderen Seite, gelingt Nanni Moretti, dem großen Autobiographen des italienischen Kinos, einmal mehr ein großartig unsentimentales, grandios besetztes Porträt einer Frau, deren Mutter im Sterben liegt. Wie immer lässt Moretti dabei eigene, sehr persönliche Erfahrungen einfließen. Und wie immer gibt ein wunderbar stimmiger Soundtrack den Ton an.
Inhalt: Der Dreh eines sozialkritischen Films über einen Arbeitskonflikt in Rom kosten der engagierten und kritischen Filmemacherin Margherita den letzten Nerv. Um dem Film internationales Profil zu verleihen, hat sich die alleinerziehende Mutter einer pubertierenden Tochter darauf eingelassen, den amerikanischen Hollywoodstar Barry zu verpflichten. Doch der erweist sich als Chaot mit Starallüren (herrlich selbstironisch: John Turturro) und die Dreharbeiten geraten unfreiwillig fast zur Komödie. Aber Margherita plagen vor allem ganz andere Sorgen. Ihre Mutter Ada liegt im Krankenhaus. Den Gedanken, dass sie sterben wird, kann sie kaum ertragen. Während sich ihr Bruder Giovanni rührend um die kranke Mutter kümmert, schafft sie es kaum, sich von ihrer aufreibenden Arbeit loszureißen. Von Schuldgefühlen geplagt, beginnt die Geschiedene zunehmend, ihr Leben in Frage zu stellen ...
Credits
2015 | Italien/Frankreich
R: Nanni Moretti | B: Nanni Moretti, Francesco Piccolo, Valia Santella | K: Arnaldo Catinari | D: Margherita Buy (Margherita), John Turturro (Barry Huggins), Giulia Lazzarini (Ada), Nanni Moretti (Giovanni), Beatrice Mancini (Livia)
Trailer