Im Sommer wohnt er unten

100 Minuten | FSK 12

Ein gelungenes Debüt - das nicht nur wegen der grandios kitschigen Blumen-Tapeten im Gedächtnis bleibt. Mit viel Feingefühl, spielerischer Leichtigkeit und vor allem sehr großer Genauigkeit variiert Sommerlattes Debürfilm Familienkonflikte, die auch auf der Kinoleinwand bereits unzählige Male ausgetragen wurden. Aber der mit 11(!) Geschwistern gesegnete Regisseur treibt diese geradezu klassische Kon-stellation nicht wie meist üblich bis zum Äußersten. Am Ende kommt es eben nicht zur großen Katharsis und das ist eine der größten Stärken von Tom Sommerlattes so sympathischem wie unterhaltsamem Film.

Bei der angesehenen Bankiersfamilie Landsberg hält man es mit der Tradition und dem Geld. Sohn David ist als authentisches Alphatier in die Fußstapfen des Vaters getreten, während sein Bruder Matthias etwas aus der Art geschlagen ist – zumindest interessiert er sich nicht für Geld und hat sich einer eher kontemplativen Lebensführung verschrieben. Die Nutzung des elterlichen Ferienhauses an der französischen Atlantikküste ist genau geregelt, nur dass David mit seiner Frau plötzlich eine Woche früher als geplant in die sommerliche Pastorale von Matthias und dessen Freundin Camille samt Sohn Etienne platzt. Sofort halten neue Regeln und Ansprüche Einzug. Doch was zuerst auf klare Machtverhältnisse hindeutet, stellt sich als offene Konstellation heraus ...  

Credits

2015 | Deutschland, Frankreich

R+B: Tom Sommerlatte | K: Willi Böhm| D: Sebastian Fräsdorf (Matthias), Godehard Giese (David), Alice Pehlivanyan (Camille), Karin Hanczewski (Lena), William Peiro (Etienne)

Trailer