Der Staat gegen Fritz Bauer

105 Minuten | FSK 12

Lars Kraume porträtiert in seinem spannenden, ergreifenden Film, der mehr Thriller als Biopic ist, einen Helden, den eigentlich jedes Schulkind kennen müsste, entreißt einen Mann dem Vergessen, dessen Anliegen Aufklärung war, nicht Rache. Ohne Fritz Bauers couragierten Einsatz wäre das moderne Deutschland nicht vorstellbar. Burghart Klaußner spürt dieser faszinierenden Figur bis in ihre Tiefen nach – eine wahrhaft oscarreife Leistung. Dem insgesamt großartigen Ensemble ist es zu verdanken, dass der Film seine dramatische Wucht – wie auch seine komödiantischen Verschnaufpausen – aus den Figuren heraus entwickeln kann. Kraume hat es gar nicht nötig, auf Konventionen des Gefühls- oder Ausstattungskinos zurückzugreifen. Großartig! Unbedingt angucken!

Deutschland 1957. Während die junge Bundesrepublik die NS-Zeit hinter sich lassen will, kämpft ein Mann unermüdlich dafür, die Täter im eigenen Land vor Gericht zu stellen: Zwölf Jahre nach Kriegsende erhält der kompromisslose Generalstaatsanwalt Fritz Bauer den entscheidenden Hinweis darauf, wo sich der frühere SS-Obersturmbannführer Adolf Eichmann versteckt halten soll. Gemeinsam mit dem jungen Staatsanwalt Karl Angermann beginnt Bauer, die Hintergründe zu recherchieren. Prompt formiert sich Widerstand bis in die höchsten Kreise, doch Bauer und Angermann geben nicht auf, wohl wissend, dass ihnen die Jagd auf Eichmann sowohl beruflich als auch privat alles abverlangen wird.

Credits

2015 | Deutschland

R: Lars Kraume
B: Lars Kraume & Olivier Guez
K: Jens Harant
D: Burghart Klaußner (Fritz Bauer), Ronald Zehrfeld (Karl Angermann), Sebastian Blomberg (Ulrich Kreidler), Jörg Schüttauf (Paul Gebhardt), Lilith Stangenberg (Victoria), Laura Tonke (Fräulein Schütt)

Trailer