Ich und Kaminski

123 Minuten | FSK 12

Köstlicher Egotrip, opulentes Roadmovie, raffiniertes Psychoduell: Wolfgang Beckers erster Film seit Good Bye, Lenin! öffnet mit einem hinreißenden internationalen Cast eine erzählerische Wundertüte und behandelt überaus kunstvoll das Thema Kunst. Ein pralles, sinnliches und temporeiches Vergnügen! Warum Becker nach seinem Riesenerfolg ein Dutzend Jahre verschollen war, weiß man nicht. Umso schöner, ihn wieder zu haben mit deutschem Kino, das sich in seiner erzählerischen Ökonomie mit Hollywood messen kann und in seinem unermüdlichen Erfindungsreichtum mit den Filmen von Jean-Pierre Jeunet. Wenn das keine Überraschung ist.

Die Geschichte spielt kurz vor der Jahrtausendwende, zu einer Zeit also, als Smartphones noch Zukunftsmusik und Karrieren im Kulturjournalismus noch ein realistisches Ziel waren. Sebastian Zöllner träumt von so einer Laufbahn und als Mittel zum Zweck sieht er den Maler Kaminski, inzwischen alt und fast vergessen. Eine Biografie über den blinden Künstler, der in den Swinging Sixties groß rauskam und überall dabei war, wo Kunst- und Popgeschichte geschrieben wurde, will er herausbringen und dafür ist ihm jedes Mittel recht. Er sucht den tattrigen Alten an seinem Ruhesitz in den Alpen auf, nicht ohne vorher mit diversen Zeitzeugen und Weggefährten gesprochen und eine pikante Information herausbekommen zu haben.

Credits

2015 | Deutschland

R: Wolfgang Becker | B: Thomas Wendrich & Wolfgang Becker nach dem gleichnamigen Roman von Daniel Kehlmann | K: Jürgen Jürges| D: Daniel Brühl (Sebastian Zöllner), Jesper Christensen (Manuel Kaminski), Amira Casar (Miriam Kaminski), Denis Lavant (Karl-Ludwig), Jördis Triebel (Elke), Geraldine Chaplin (Therese)

Trailer