Private Revolutions - Jung, weiblich, ägyptisch

103 Minuten | FSK 12

Ein Film, der sich ganz und – wie wohltuend – ohne große Geste in den Dienst seiner Heldinnen, vier ganz unterschiedlicher, politisch engagierter Ägypterinnen stellt. Ausgehend von den Demonstrationen auf dem Tahrir-Platz 2011 reiste Alexandra Schneider im Laufe von gut zwei Jahren immer wieder nach Ägypten, um die jungen Frauen zu treffen. Sie konnte ein echtes Vertrauenverhältnis zu ihnen aufbauen, für den Film notwendig und absolut bereichernd, denn er stellt auch die Frage, welche Auswirkungen ihr Engagement auf ihr Privatleben hat.

Sharbat Abdullah kommt aus einfachsten Verhältnissen. Trotz des erbitterten Widerstandes ihres Mannes zog es sie immer wieder zu den Kundgebungen auf dem Tahrir-Platz. Sie nahm sogar ihre Söhne mit, um ihnen zu zeigen, dass es sich lohnt zu kämpfen. Ebenfalls Kinder, sogar drei kleine Söhne, hat Fatema Abouzeid, die mit den Muslim-Brüdern sympathisiert, nebenbei ihre Doktorarbeit schreibt, für Mann und Kinder kocht und eigentlich kaum Zeit für irgendeinen Protest haben sollte. Im Gegensatz zu den beiden sind Amani Eltunsi und May Gah Allah Singles und kinderlos, was sie in der konservativen ägyptischen Gesellschaft ohnehin schon zu Außenseiterinnen macht. Während Amani einen Internet-Radiosender und ein unabhängiges Verlagshaus führt und sich ständig mit der staatlichen Zensur auseinandersetzen muss, versucht die aus Nubien stammende May, in ihrer rückständigen Heimat im Süden Ägyptens ein Frauenprojekt aufzubauen.

Credits

2014 | Österreich

R: Alexandra Schneider | K: Sandra Merseburger & Alexandra Schneider

Trailer