Señor Kaplan

98 Minuten | FSK 0

Warmherzig, sympathisch, geradlinig und vor allem mit einer großen Leichtigkeit erzählt ist diese Geschichte um zwei Rentner, die auf ihre alten Tage Geschichte schreiben wollen. Wohlgemerkt: Hier wird nicht geblödelt, sondern mit Humor, einem Augenzwinkern und einem herausragenden Ensemble ein ernsthaftes und bedenkenswertes Anliegen vor dem Zuschauer ausgebreitet und eine Mission vollzogen, deren Stärke darin liegt, dass sie ohne großes Gepolter inszeniert ist.

Montevideo 1997: Mit seinen 76 Jahren weiß der als Kind ohne seine Eltern aus Polen nach Südamerika geflüchtete Jude Jacob Kaplan, dass ihm nicht mehr viel Zeit bleiben wird. Das Gefühl, ein Niemand zu sein, macht sich mehr und mehr breit und wird ihm überdeutlich bei einer Einladung bewusst, wo er und seine Frau offenbar auf der Gästeliste vergessen wurden und dann auf viel zu niedrigen Stühlen am Katzentisch platziert werden. Doch dann wittert Kaplan seine Chance auf die ihm bisher versagte Anerkennung. Von der Enkelin schnappt er auf, wie diese einen Café-Besitzer am Strand als „der Nazi“ bezeichnet, zusätzlich entfacht ein Artikel über den Nazi-Jäger Simon Wiesenthal in ihm den Wunsch, Ähnliches zu leisten. Zusammen mit seinem Chauffeur Wilson, einem glücklosen Ex-Polizisten, will er den geheimnisvollen Deutschen ausfindig machen, entführen und an Israel ausliefern ...

Credits

2014 | Uruguay, Spanien u.a.

R+B: Álvaro Brechner | K: Álvaro Gutiérrez | D: Héctor Noguera (Jacobo Kaplan), Néstor Guzzini (Wilson Contreras), Rolf Becker (der Deutsche), Leonor Svarcas (Estrella), Nidia Telles (Rebecca), Gustavo Saffores (Isaac), Nuria Fló (Lottie)

Trailer