Liebe auf den ersten Schlag

Vielleicht sind in dieser ungewöhnlichen Liebesgeschichte zwei kommende Stars des französischen Kinos zu sehen: Adèle Haenel (César für die beste weibliche Hauptrolle) und Kévin Azaïs spielen mit viel Charme und Sinn für Situationskomik eine taffe Kratzbürste und ihren sanftmütigen Verehrer. Thomas Cailleys Debütfilm entzieht sich geschickt allen simplen Genrezuweisungen: Er ist Komödie, Romanze, ein bisschen Militärklamotte und ein bisschen Melodram.

Als sich Madeleine und Arnaud am Strand begegnen, geraten sie sofort aneinander. Den Ringkampf mit ihr verliert er nur deshalb nicht, weil er zu unfairen Mitteln greift. Aber der junge Mann, der zusammen mit seinem Bruder versucht, die marode Schreinerei des kürzlich verstorbenen Vaters am Leben zu halten, ist dieser streitbaren jungen Frau seitdem geradezu verfallen. Sie ist überzeugt davon, dass der Weltuntergang bevorsteht, und hat sich deshalb ein extrem hartes Überlebenstraining auferlegt. Neben Kampfschwimmen mit Gewichten gehört dazu auch der zweifelhafte Genuss von geschredderten rohen Sardinen als Morgendrink. Als Madeleine sich für ein Sommercamp bei der französischen Armee anmeldet, ist Arnaud ebenfalls dabei. Im Camp eckt sie bald überall an, während ihm alles reichlich egal ist, solange er nur in ihrer Nähe sein darf.