Leviathan

141 Minuten | FSK 12

Ein bildgewaltiges Opus, das in Cannes gefeiert wurde und u. a. einen Golden Globe erhielt, ein detailreiches und düsteres Porträt der russischen Gesellschaft. Das Ganze spielt in einer bildschönen russischen Landschaft an der arktischen Barentssee. Aber was zu Beginn des Films aussieht wie ein Paradies am Ende der Welt, mit majestätischen Bergen, weiten Fjorden und einsam erhabenen Landschaften, entpuppt sich bald als Hölle. Interessanterweise entstand der regimekritische Film mithilfe staatlicher Fördergelder und wurde von Russland offiziell ins Oscar-Rennen geschickt.
 
Bürgermeister Wadim, der – mit Putin-Konterfei im holzgetäfelten Amtszimmer – über seiner winzigen Gemeinde jenseits des Polarkreises thront wie ein Mafiaboss,  hat ein vorrangiges Ziel: Er will den Automechaniker Kolja mitsamt dessen junger Frau Lilia und dem 15-jährigen Sohn Roma aus dessen altem Holzhaus vertreiben, um auf dem Wassergrundstück ein „Kommunikationszentrum“ in „public private partnership“ zu errichten oder vielleicht sich selbst eines nicht allzu fernen Tages eine feine Residenz. Das Enteignungsverfahren läuft in der dritten Instanz, eine lumpige Entschädigung steht an, Koljas Widerstandskraft ist nahezu aufgerieben. Natürlich wird er sein Haus verlieren und damit seine Sicherheit, seine Frau und sein Kind und bald auch, als Folge tragischer Ereignisse und lügnerischer juristischer Konstruktionen, auf Jahre seine Freiheit.

Credits

2015 | Russland

R: Andrej Swjaginzew| B: Oleg Negin& Andrej Swjaginzew | K: Mikhail Kritschman | D: Alexei Serebrjakow (Kolia), Elena Lyadova (Lilya), Wladimir Wdowitschenkow (Dmitri Seleznyov), Roman Madjanow (Wadim Schelewjat), Anna Ukolowa (Angela), Alexei Rozin (Pacha), Sergey Pokhadaev (Roman)

Trailer