Eine neue Freundin

108 Minuten | FSK 12

François Ozon hat in zahlreichen Filmen verschiedenste Facetten der Weiblichkeit erkundet. Da ist die Verwischung der Grenze zwischen den sexuellen Definitionen, die er in EINE NEUE FREUNDIN vornimmt, nur eine konsequente Fortsetzung dieser cineastischen Reise. Das Begehren, eine Andere zu sein, bedarf keiner psychologischen Erklärungen, sondern wird als unverrückbarer Fakt dargestellt, aus dem heraus sich ein vergnügliches und sinnliches Spiel mit Geschlechterrollen entwickelt. Romain Duris ist hervorragend in diesem Transgender-Part, den er fernab aller Tuntenklischees spielt. Erlesene Ausstattung und eine großartige Kameraarbeit verstärken die visuelle Verführungskraft dieses Films, der mit Lust und Leichtigkeit die Kategorien sexueller Identitäten unterminiert.

Claire und Laura waren von klein auf allerbeste Freundinnen, streiften als Kinder gemeinsam durch die Wälder und später durch das Teenagerdasein, verliebten sich und heirateten. Aber schon bald nach der Geburt ihres Kindes stirbt Laura. Als Claire zum ersten Mal nach der Beerdigung in Lauras Haus kommt, sieht sie eine weibliche Gestalt auf dem Sofa sitzen, die sich als Lauras Mann David entpuppt. Der verwitwete Vater versucht zu erklären: Die Verkleidung beruhige das Kind. Aber eigentlich stecke das Verlangen, als Frau durchs Leben zu gehen, schon lange in ihm. Claire geht zunächst auf Distanz, entwickelt jedoch eine zunehmende Faszination für den Freund ...

Credits

2014 | Frankreich

UNE NOUVELLE AMIE | Frankreich 2014 | R+B: François Ozon | K: Pascal Marti | D: Romain Duris (David, Virginia), Anaïs Demoustier (Claire), Raphaël Personnaz (Gilles), Isild Le Besco (Laura), Aurore Clément (Liz), Bruno Pérard (Eva Carlton)

Trailer