Fräulein Julie

129 Minuten | FSK 12

Werkgetreu übersetzt die norwegische Schauspiellegende Liv Ullman Strindbergs psychologisches Drama „Fräulein Julie“ in kunstvolle Filmsprache. Mit ausgeklügelter Lichtregie und Bildkompositionen macht die 75jährige das Potential des Theaterklassikers sichtbar. Dabei arbeitet sie deutlich heraus, wie viel Zeitloses in dem Stoff steckt. Vor allem die beiden Hauptdarsteller, Golden-Globe-Gewinnerin Jessica Chaistain und Colin Farrell, überzeugen bei dieser verhängnisvollen, emotionalen Tour de Force zwischen Begehren und Unterwerfung.

Irland, 1890. Auf Schloss Fermanagh wird gefeiert. Der Baron ist verreist. Seine Tochter Julie nützt die Gelegenheit und vertreibt sich die Zeit in einer lauen Mittsommernacht auf ihre Weise. Übermütig verführt die einsame Adelstochter den Butler ihres Vaters zum Tanz. Keck überschreitet sie damit Klassenschranken. Obwohl John eigentlich mit der Köchin Kathleen verlobt ist, lässt er sich auf ihr Spiel mit dem Feuer ein. Seine anfängliche Zurückhaltung weicht bald. Sie umkreisen einander. Ein raffiniertes Wechselspiel aus Zärtlichkeit und Zurückweisung nimmt seinen Lauf. Doch der Liebesrausch währt nur kurze Zeit. Bald schon sind die Rollen vertauscht. Denn als Julie sich ihm sexuell hingibt, verliert sie für den Emporkömmling ihren faszinierenden Glanz. Aus dem Liebhaber wird der Überlegene, der die Tochter seines Herrn zur Gedemütigten macht.

Credits

2014 | Norwegen, Großbritannien, Irland, Frankreich

MISS JULIE | R+B: Liv Ullmann nach dem Theaterstück von August Strindberg | K: Mikhail Kritschman | D: Jessica Chastain (Miss Julie), Colin Farrell (John), Samantha Morton (Kathleen), Nora McMenamy (Miss Julie, jung)

Trailer