Dieser Tage schockierte uns eine Nachricht von der MFG (Medien- und Film-Gesellschaft BW)-Filmförderung, deren Aufgabe unter anderem darin liegt, (nicht-kommerziell betriebene) Filmtheater zu unterstützen. Die Kokis und Filmfestivals in „The Länd“ konnten sich bislang immer auf eine Komplementärförderung der MFG verlassen, d. h. auf jeden Euro Zuschuss, den die Kommunen zahlen, werden zuverlässig nochmals 50 Cent vom Land oben draufgelegt. Eine feine Sache, um die uns viele Kinomacher:innen aus anderen Bundesländern beneiden!
Nun wird die Gesamtsumme (wir sprechen über 700.000.- € pro Jahr für rund 45 Kinos, Festivals und Initiativen) mit Stand 2021 bis auf Weiteres eingefroren, da der zur Verfügung stehende Etat zulasten der Produktionsförderung Jahr für Jahr überzogen wurde. Das bedeutet nicht nur, dass neue Initiativen damit kaum mehr eine Chance haben, sich zu etablieren, sondern auch – sollten sich Kommunen dazu durchringen, Zuschüsse für ihre Kommunalen Kinos oder Filmfestivals zu erhöhen, was in nahezu jedem von 45 Fällen (auch in unserem) von existenzieller Notwendigkeit ist – kein Euro mehr von der MFG zu holen ist, obwohl die Kohle natürlich bei der Antragstellung bereits mit eingerechnet wurde. Gegenüber den Kommunen müssen nun Antragssummen nach oben korrigiert werden, was die ohnehin wackelige Chance auf Erfolg nicht gerade erhöht. Fast unnötig zu erwähnen, dass dies in einer Zeit mit rasant steigenden Energiekosten, einer Inflationsrate von mehr als 7%, der notwendigen Anpassung von Stundensätzen für Kassen- und Vorführpersonal an den neuen Mindestlohn, überschaubaren Besucherzahlen nach zwei Pandemiejahren… verheerende Folgen haben kann und wird.
Wir haben tatsächlich in vier Jahrzehnten Kommunales Kino Esslingen noch nie erlebt, dass nicht um jeden Pfennig oder Cent öffentlicher Zuwendung gekämpft werden muss(te). Da sollte man meinen, dass irgendwann ein gewisser Grad an Gewöhnung/Abstumpfung erreicht wird. Leider (oder glücklicherweise) weit gefehlt und dass es anderen nicht besser oder gar noch schlechter geht, tröstet natürlich in keiner Weise! Lassen Sie uns mal im 2. Teil mal auf die neverending story "Kampf um Zuschüsse" (leider mit offenem Ende) zurückschauen …
