Anima - Die Kleider meines Vaters

94 Minuten | FSK 6

Jede Familie birgt ihre Geschichten – und verbirgt sie mehr oder weniger gut: Bei Familie Decker in einer Kiste mit Frauenkleidern, die dem Familienvater gehörten. Als die Mutter sie nach seinem Tod den Töchtern übergibt, öffnet sich daher weit mehr als eine Box mit Kleidern.

Uli Decker hat einen intensiven Dokumentarfilm über das „andere“ Leben ihres Vaters gemacht, der sich in seinen Tagebüchern selbst als „Transvestit“ bezeichnete. Das konservative oberbayrischen Murnau bot keinen Freiraum, diese Facette seiner Identität zu leben, er wich dazu in größere Städte aus. Zugleich erzählt Uli Decker aber auch von sich, einem „Mädchen“, das sich den Mustern einer heteronormativen Umwelt vehement widersetzte. Die Nähe, die sie daher schon als Kind zu ihrem Vater suchte, gewann sie erst mit dieser Dokumentation. Neben die Interviews treten Collagen von Familienfotos und wunderbare Animationen. Die Musik von Cora Frost ergänzt diese gelungene „Familienaufstellung“. Ein Film, der nach unserer Meinung völlig zurecht beim Ophüls Filmfestival sowohl den offiziellen Preis wie auch den Publikumspreis in der Kategorie Doku gewann.  - Holger Starzmann -

Credits

ANIMA - DIE KLEIDER MEINES VATERS
2022 | Deutschland

Anima - Die Kleider meines Vaters
R: Uli Decker
B: Uli Decker, Rita Bakacs
K: Siri Klug

Trailer