Einer nach dem anderen
Seit die Coens den glücklosen Steve Buscemi in einem Gartenschredder enden ließen (FARGO), ist nicht mehr so viel Blut in einer Eiswüste vergossen worden wie in diesem Film. Und nicht nur die Blutgier teilt Peter Moland – dieser so scharfsinnige wie gnadenlose Analyst des feinen Gewebes, das wir Gesellschaft nennen – mit seinen amerikanischen Kollegen, sondern auch deren skurrilen, tiefschwarzen Humor.
Die Schneeräumung ist eine sehr verantwort-ungsvolle Tätigkeit. Nils geht ihr so penibel und zuverlässig nach, dass er zum Bürger des Jahres gewählt wird. Doch schon kurz darauf steht die Welt des Ordnungsfanatikers auf dem Kopf. Als sein Sohn nämlich Opfer einer fatalen Verwechslung der Mafia wird, gerät der beste Bürger der Stadt in einen ausschweifenden Drogenkrieg. Nils will seinen Sohn rächen und macht sich auf zu einer Reise an den Ursprung des Verbrechens. Einen Auftragskiller nach dem nächsten bringt er so akribisch zu Fall wie er einst seine Mitbürger von unerwünschten Schneemassen befreit hatte. Je mehr hochrangige Gesetzlose Nils aus der Welt schafft, desto verwundbarer wird das System. Bandenführer Papa, der mit der Drogenmafia auf Kriegsfuß steht, wittert neue Chancen, die ungeliebten Konkurrenten ein für allemal aus dem Weg zu räumen. Es entspinnt sich ein kaum zu entwirrender, aber dafür umso komischerer Drogenkrieg, in dessen Zentrum Nils mit viel Recht und noch mehr Anarchie für so manche Überraschung sorgt.
Credits
2014 | Norwegen/Schweden/Dänemark
117 Minuten | FSK 16 | deutsche Fassung
KRAFTIDIOTEN | R: Hans Petter Moland | B: Kim Fupz Aakeson | K: Philip Øgaard | D: Stellan Skarsgård (Nils), Bruno Ganz (Papa), Pål Sverre Valheim Hagen (Graf), Birgitte Hjort Sørensen (Marit)