Der Kreis

102 Minuten | FSK 12

Eine Geschichte über die Liebe zur Freiheit, zum Leben, zur Vielfalt. Ein Stück (Schweizer) Geschichte und immer noch topaktuell. Die Mischform aus Spiel- und Dokumentarfilm – aus  der Not der Finanzierung geboren – wird dem Film zum Segen. Die Kommentare und Erläuterungen von Ernst Ostertag und Röbi Rapp bereichern die sorgfältige Inszenierung ihrer jahrzehntelang gesellschaftlich tabuisierten Liebe. Charme und Lebensmut der heute über 80-Jährigen sind schlicht hinreißend.
 

Anfang der 1940er-Jahre gründete sich in der Schweiz rund um die Zeitschrift „Der Kreis“ ein erstes wichtiges Netzwerk schwuler Emanzipation, das in der Nachkriegszeit zu einem international beachteten Underground-Club aufblühte, der einen verborgenen und sicheren Freiraum zum selbstbestimmten Anderssein bot. 1956 verliebte sich der schüchterne Lehrer Ernst auf einer der vom „Kreis“ veranstalteten Bälle unsterblich in den Travestie-Star Röbi Rapp. Ernst wurde Mitglied im „Kreis“ und erlebte Blütezeit und Zerschlagung dieses einzigartigen Wegbereiters für das schwule Leben. Er suchte nach einem Weg, über die Grenzen des Netzwerkes hinaus für die Normalität seines Schwulseins zu kämpfen, ohne seine Anstellung als Lehrer zu verlieren. Röbi setzte sich für die gemeinsame Verwirklichung ihrer Liebe ein. Nach einem Mord im „Schwulenmilieu“ gefährdeten gewaltsame Repressionen gegen Schwule auch den „Kreis“. Mit 73 Jahren heirateten die beiden als erstes gleichgeschlechtliches Paar in der Schweiz.

Credits

2014 | Schweiz

R: Stefan Haupt | B: Stefan Haupt, Christian Felix, u.a. | K: Tobias Dengler, u.a. | D: Matthias Hungerbühler (Ernst), Sven Schelker (Röbi), Anatole Taubmann (Felix), Marianne Sägebrecht (Erika Rapp), Stephan Witschi (Rolf)

Trailer