Phoenix

98 Minuten | FSK 12

Ein furioser und provokanter Film! Petzold legt nach BARBARA erneut einen Historienfilm vor und es gelingt ihm, die Nachwirkungen des Holocausts als aufwühlendes und doch präzises Krimi-Melodram aufzubereiten. So wird das klassische Genrekino zur Möglichkeit, die Grenzen des starren deutschen Geschichtskinos zu weiten. Wie schon in seinem letzten Film spielen auch hier wieder Nina Hoss und Ronald Zehrfeld die brüchigen Nuancen einer komplizierte Paarbeziehung durch, im Kraftfeld von Verdrängung und Sehnsucht, Schuld und Hoffnung, Verrat und Vergebung, Vertrauen und Misstrauen.

Nelly hat das Konzentrationslager überlebt. Sie, deren Antlitz völlig zerstört wurde, fordert beim Chirurgen ihr altes Gesicht wieder ein. Verzweifelt klammert  sie sich an eine Vergangenheit, die ihre pragmatische Freundin Lene ihr ausreden will. So begibt sich Nelly nach der Entlassung aus dem Krankenhaus unbeirrt auf die Suche nach ihrem Mann Johnny, allen Warnungen zum Trotz, dass er sie am Ende des Krieges verraten habe. Sie findet ihn, doch er erkennt sie nicht, vordergründig weil Nellys Gesicht sich verändert hat, vor allem aber weil ihn seine Schuld blind macht. Stattdessen macht er ihr einen ungeheuerlichen Vorschlag: Sie soll seine verstorbene Frau spielen, damit sie gemeinsam an ihr Vermögen kommen ...

Credits

2014 | Deutschland

R+B: Christian Petzold | K: Hans Fromm | D: Nina Hoss (Nelly Lenz), Nina Kunzendorf (Lene Winter), Ronald Zehrfeld (Johannes), Michael Maertens (Arzt), Daniela Holtz (Sigrid), Imogen Kogge (Elisabeth), Nikola Kastner (junge Frau), Valerie Koch (Tänzerin), Uwe Preuss (Clubbesitzer)

Trailer