Mr. May und das Flüstern der Ewigkeit

92 Minuten | FSK 12

Wenn Menschen versterben, die scheinbar niemand vermisst, klingt das nicht nach einem Stoff für eine Feel-Good-Komödie. Und doch hat Ganz oder gar nicht-Produzent Uberto Pasolini eine gedreht – mit britischem Humor, einem sehr feinen Gespür für tragikomische Zwischentöne und einem großartigen Hauptdarsteller, der als Titelfigur Herz und Seele des Films ist. Eine ganz wunderbare, unaufgeregte Tragikomödie um einen unscheinbaren, stillen Helden, den man wegen seiner Bescheidenheit und Aufrichtigkeit ganz schnell ins Herz schließt. „Ein großartiges, todtrauriges und dann wieder überraschend beglückendes Melodram ... ein stiller, unsentimentaler und gerade deshalb gefühlvoller Film ...“ (Der Spiegel)

Mr. May ist die Unscheinbarkeit in Person. Das verleiht ihm eine Aura großer Seriosität und passt sehr gut zu seinem Beruf: In der Londoner Stadtverwaltung arbeitet er als „funeral officer“, um einsam Verstorbenen ein würdiges Begräbnis zu ermöglichen. Seit 22 Jahren führt er diese Tätigkeit aus – voller Hingabe, denn diese Arbeit ist für ihn kein lästiger Routinejob, sondern wahre Berufung. Mit liebevoller Umsicht widmet er sich jedem Detail. May verfasst sogar ausführliche Trauerreden für die Toten, deren einziger Zuhörer bei der Trauerfeier er dann oft genug selbst ist. Weil diese Arbeit aber vor allem Geld kostet und nicht so recht gewürdigt wird – schließlich nimmt mit Ausnahme des Pfarrers von Johns Arbeit kaum jemand Notiz – beschließt sein Vorgesetzter, die Stelle einzusparen. John bleibt bis zu seiner unerwarteten Kündigung nur noch ein letzter Fall. Und der eröffnet ihm neue Perspektiven. Billy Stoke lebte in Mays unmittelbarer Nachbarschaft, war aber das völlige Gegenteil von ihm selbst: ein Rüpel und Schläger, aber auch ein Mensch mit vielfältigen sozialen Beziehungen. So begegnet May bei seinen Nachforschungen überraschenden Leuten, was dazu führt, dass am Ende nichts mehr sein wird wie zuvor. Allerdings ganz anders, als Sie nun denken ...

Credits

2013 | Großbritannien, Italien

STILL LIFE | R+B: Uberto Pasolini | K: Stefano Falivene | D: Eddie Marsan (John May), Joanne Froggatt (Kelly Stoke), Karen Drury (Mary), Neil D‘Souza (Shakthi), Andrew Buchan (Mr. Pratchett), Michael Elkin (Caretaker), David Shaw Parker (Billy Stokes‘ Caretaker), Ciaran McIntyre (Jumbo), Tim Potter (Obdachloser), Paul Anderson (Obdachloser)

Trailer