Exit Marrakech

122 Minuten | FSK 6

"Nur" fünf Filme hat Oscarpreisträgerin Caroline Link (JENSEITS DER STILLE, NIRGENDWO IN AFRIKA) in 18 Jahren realisiert. Schade möchte man denken, aber sicherlich ist die Sorgfalt, mit der sie ihre Projekte vorbereitet, Garant dafür, dass jedes ihrer Werke etwas ganz Besonderes ist. In EXIT MARRAKECH erzählt sie eine anrührende, authentische, kitsch- und klischeefreie,  fesselnde und großartig gespielte Vater-Sohn-Geschichte vor der imposanten Kulisse Marokkos, von Bella Halben exzellent ins Bild gesetzt.

Der 17-jährige Ben ist faktisch elternlos: mit der Mutter, einer erfolgreichen Cellistin hält der Internatsschüler überwiegend telefonisch Kontakt, den Vater, der längst eine neue Familie hat, kennt er so gut wie nicht. Nun soll er die Sommerferien zusammen mit Vater Heinrich in Marokko verbringen, der dort im Rahmen eines deutsch-marokkanischen Kulturaustauschs mit seiner „Emilia Galotti“-Inszenierung durchs Land tingelt. Mit jugendlicher Verve und einiger Naivität stürzt sich Ben in dieses Marokko und lässt seinen Vater – am Swimmingpool seines Luxushotels Paul Bowles lesend – zurück. Heinrich muss sich nicht gönnerhaft an seine eigene Jugend erinnern, um die des Sohnes zu erfühlen, zeigt sich diesem gegen-über äußerst unbekümmert und lässt ihm alle Freiheiten. Aber irgendwann schlägt diese Coolness dann doch in Besorgnis um. Er wirft seinen Tourneeplan über den Haufen und macht sich auf die Suche nach Ben, der zusammen mit der jungen Prostituierten Karima in deren abgelegenem Heimatdorf gelandet ist ...

Credits

2013 | Deutschland

R+B: Caroline Link |K: Bella Halben | D: Ulrich Tukur

(Heinrich), Samuel Schneider (Ben), Hafsia Herzi (Karima), Marie-Lou

Sellem (Lea), Josef Bierbichler (Dr. Breuer), Abdesslam Bouhasni

(Ahmed), Mourad Zaoui (Abdeslam)

Trailer