Der letzte Mentsch

93 Minuten | FSK 12

DER LETZTE MENTSCH (kein Schreibfehler!) setzt ein todernstes Thema (ein Holocaust-Überlebender will seine verdrängte Vergangenheit auf einer Reise in seine ungarische Heimat doch noch wiederfinden) mit Humor und Leichtigkeit und zwei großartigen Hauptdarstellern um. Die Geschichte berührt und bleibt lange im Kopf – das ist die große Stärke des Films, auch wenn er recht vorhersehbar ist. Er schaut nach vorn und fragt, was passiert, wenn es kein lebendiges Erinnern mehr gibt.

Marcus Schwartz hat als Kind als einziger aus seiner Familie Theresienstadt und Auschwitz überlebt. Ursprünglich aus Ungarn stammend, hat er sich nach der Befreiung dazu entschlossen, ein Leben als Deutscher unter Deutschen zu führen, seine Wurzeln zu kappen, seinen früheren Namen – Menachem Teitelbaum – auszulöschen und seine traumatischen Erinnerungen zu verdrängen. Das ist fast perfekt gelungen, doch nun an seinem Lebensende will er sicherstellen, dass er als Jude begraben wird. Aber der Rabbi erklärt ihm, dass ihm ein jüdisches Begräbnis ohne Nachweis seiner Herkunft, ohne Zeugnisse von Verwandten verwehrt bliebe. Schließlich folgt Schwartz dem Rat des Geistlichen und reist nach Ungarn, um nach Menahem Teitelbaum und Menschen, die sich noch an ihn erinnern, zu suchen. Er bietet einer Deutsch-Türkin aus der Nachbarschaft 500 Euro, wenn sie ihn chauffiert. Gül, so heißt die junge Frau, kommt das gelegen, denn sie braucht Geld und hat sowieso nichts Besseres vor ...

Credits

2013 | Deutschland, Schweiz, Frankreich

R: Pierre-Henri Salfati | B: Pierre-Henri Salfati & Almut Getto | K: Felix von Muralt | D:Mario Adorf (Marcus), Katharina Derr (Gül), Hannelore Elsner (Ethel), Herbert Leiser (Mikos), Roland Bonjour (Arnold), Margot Gödrös (Madame Kodaye)

Trailer