Das Herz von Jenin

89 Minuten | FSK 12

Der handwerklich und dramaturgisch hervorragend gemachte, gleichermaßen bewegende wie kluge Dokumentarfilm erzählt nicht nur eine sehr persönliche Geschichte, sondern ist auch ein Plädoyer für die Menschlichkeit jenseits des ganz normalen politischen Wahnsinns.

Ahmed, der palästinensische Junge aus dem Westjordanland, kennt nichts anderes als ein Leben unter der israelischen Besatzung. Im November 2005 schießen israelische Soldaten auf den Zwölfjährigen. Schwer verletzt landet Ahmed zuerst im Krankenhaus von Jenin, schließlich in einem Hospital in Haifa. Nach zwei Tagen wird der Hirntod festgestellt. Ahmeds Eltern entscheiden sich, die Organe ihres Sohnes zu spenden: Fünf israelischen Kindern könen dadurch überleben. Der Fall geht medienwirksam durch die Presse. 2007 beschließt Ismael, der Vater Ahmeds, die Familien der geretteten Kinder zu besuchen. Der deutsche Filmemacher Marcus Vetter und der israelische Regisseur Leon Geller begleiten den stillen, zurückhaltenden Mann, der als ehemaliger Kämpfer der Al-Aksa-Brigaden mehrmals in israelischen Gefängnissen einsaß und heute in Jenin ein Friedenscamp für Jugendliche leitet, auf seiner schmerzhaften, aber gleichzeitig auch befreienden Reise mit der Kamera. Sie führt ihn an den Rand der Negev-Wüste zu einem Beduinenjungen, in den Norden Israels zu einem drusischen Mädchen und zu einer ultra-orthodoxen Familie ...

Credits

2009 | Deutschland, Israel

R+B: Marcus Vetter & Leon Geller | K: Nadav Hekselman

Trailer