The Master

138 Minuten | FSK 12

Paul Thomas Andersons (MAGNOLIA) neuem Film und seinen beiden großartigen Hauptdarstellern kann und muss man reichlich Respekt entgegen bringen: hochkonzentriert ist die Inszenierung und das Spiel von Joaquin Phoenix und Philipp Seymour Hoffman, brillant, ja geradezu atemberaubend, sind die im selten verwendeten 65-Millimeter-Format (kein Schreibfehler!) gedrehten Bilder, erlesen der Schnitt. Ein in jeder Hinsicht meisterhaft gemachter Film, der aber nicht wirklich zu berühren vermag. Trotzdem ist er absolut sehens- und zeigenswert.

Freddie Quell bringt aus dem Zweiten Weltkrieg nicht nur eine drastische Form von Alkoholismus sondern auch eine massive Sexualneurose mit. Ausgerechnet als Porträtfotograf in einem mondänen Kaufhaus versucht man den labilen Kriegsveteranen wieder in die Gesellschaft einzugliedern. Natürlich geht das nicht gut und es kommt bald zu einem handfesten Eklat. Klar wird, dass es im prosperierenden Nachkriegsamerika keinen Platz gibt für einen wie Freddie. Aus einem Impuls heraus quartiert dieser sich an Bord eines Schiffes als blinder Passagier ein. Man entdeckt ihn und bringt ihn zu Lancaster Dodd, Herr des eleganten Boots und Gründer einer Gruppe namens „The Cause“. Der kultivierte, ziel-

strebige Dodd findet ein eigentümliches Gefallen an dem orien-

tierungslosen, triebgesteuerten Freddie und nimmt ihn unter seine Fittiche. Umgekehrt scheint Freddie bei der Sekte endlich die Anerkennung zu finden, die ihm seit seiner Rückkehr verwehrt blieb.

Credits

2012 | USA

R+B: Paul Thomas Anderson | K: Mihai Malaimare Jr. | D: J. Phoenix

(Freddie Quell), Philip Seymour Hoffman (Lancaster Dodd), Amy Adams

(Peggy Dodd), Laura Dern (Helen Sullivan), Barlow Jacobs (James

Sullivan)

Trailer