Venus im Pelz
Nach seinem grandiosen DER GOTT DES GEMETZELS adaptiert Altmeister Roman Polanski erneut ein Theaterstück, kommt wieder mit nur einem Spielort und dieses Mal mit sogar nur zwei Personen aus. Langweilig ist das keine Sekunde! Im Gegenteil: VENUS IM PELZ ist ein reizvolles, elegantes Vexierspiel, eine ungemein witzige, turbulente und intelligente Komödie. Mit Amalric und Polanskis Ehefrau Seigner stehen zwei hervorragende und sich ebenbürtige Darsteller auf der Bühne, die in köstlichen Dialogen nicht nur die Magie des Eros und der Worte heraufbeschwören, sondern vor allem auch den Zauber von Film und Theater.
Der Pariser Theaterregisseur Thomas hat einen erschöpfenden Castingtag hinter sich gebracht. Keine der Bewerberinnen erfüllte auch nur im Ansatz seine Ansprüche, bis völlig verspätet Vanda auftaucht, eine naive, ungebildete, krawallige Schlampe, die vor nichts zurückzuschrecken scheint, um die Rolle zu bekommen. Thomas findet sie grässlich, lässt sich aber – vor allem, um sie schnellsmöglich wieder loszuwerden – zu einem Vorsprechen überreden, bei dem er den männlichen Part übernimmt. Und dann geschieht ein kleines Wunder. Kaum auf der Bühne, ist Vanda wie verwandelt. Nicht nur, dass sie das Stück hervorragend kennt, sie hat auch ein exquisites Kostüm mitgebracht und spielt wie eine Göttin. Mit ihr improvisiert und probt Thomas nun seine zeitgenössische Adaption von Sacher-Masochs Skandalnovelle aus dem Jahr 1870 ...
Credits
2013 | Frankreich
LA VÉNUS À LA FOURRURE | R+B: Roman Polanski nach einer Vorlage von David Ives & Leopold von Sacher-Masoch | K: Pawel Edelman | D: Emmanuelle Seigner (Vanda), Mathieu Amalric (Thomas)